Artikel-Informationen
erstellt am:
01.03.2011
zuletzt aktualisiert am:
17.06.2016
Die Küste Niedersachsens mit ihren Marschen, Salzwiesen, dem Wattenmeer und den Inseln wird geprägt durch den Wechsel von Ebbe und Flut. Zentraler Naturraum ist das Wattenmeer, das zirka 3.200 Tier- und Pflanzenarten beherbergt, die zum Teil nur in diesem speziellen Ökosystem existieren können. Das niedersächsische Wattenmeer ist Teil einer grenzüberschreitenden Weltnaturerbestätte. Das 10.000 km² große Gebiet entlang der Nordseeküste umfasst das niederländische Wattenmeer-Schutzgebiet sowie die deutschen Wattenmeer-Nationalparks Niedersachsens und Schleswig-Holsteins.
Die Küstenregion Niedersachsens vom Dollart bis zur Elbe (Abb. 1) mit ihrem Wechsel von der Geest zu den Marschen, dem Wattenmeer und den vorgelagerten Inseln sowie den sich tief ins Landesinnere ziehenden Ästuaren (den von den Gezeiten beeinflussten Abschnitten) von Ems, Weser und Elbe ist nicht nur Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum, sondern auch ein schützenswerter und teilweise einzigartiger Naturraum.
Mit der Anerkennung des niedersächsischen Wattenmeeres durch die UNESCO 1993 als Biosphärenreservat wurde die Wattenmeerregion zur Modellregion für nachhaltige Entwicklung.
Im Juni 2009 ist das deutsche und niederländische Wattenmeer vom UNESCO-Komitee zudem zur Weltnaturerbestätte erklärt worden. Der Nationalpark "Niedersächsisches Wattenmeer" (www.nationalpark-wattenmeer.niedersachsen.de) ist zentraler Teil dieser UNESCO-Welterbestätte. Mit der Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste gehört das Wattenmeer zu den weltweit einzigartigen Naturphänomenen (Weltnaturerbe). Zusammen mit anderen Naturlandschaften und großartigen menschlichen Kulturleistungen (Weltkulturerbe) werden in dieser Liste die Stätten aufgeführt, die weltweit von so außergewöhnlicher Bedeutung sind, dass sie als Erbe für die gesamte Menschheit erhalten werden müssen. www.weltnaturerbe-wattenmeer.de
Die Region wird geprägt zum einen von den Kräften der Natur wie Gezeiten und Sturmfluten, zum anderen von den Nutzungen der Menschen. In dem zirka 9.200 Quadratkilometer großen Gebiet der niedersächsischen Küstenmarschen und auf den Inseln leben rund 1,4 Millionen Bewohner, das entspricht etwa einem Sechstel der Bevölkerung Niedersachsens (MW, 2005). Die Menschen nutzen die Region als Wohnraum, zur Nahrungsproduktion durch Landwirtschaft und Fischerei, als Standort für Industrie und Gewerbe und als Erholungsraum. Ihre wirtschaftliche Bedeutung geht aber schon allein dadurch weit über die regionalen Grenzen hinaus, dass sie Handelsplatz für den weltweiten Güterumschlag ist. Die vielfältigen Verflechtungen und Abhängigkeiten von äußeren Einflüssen zeigen sich auch an den über die Flüsse eingetragenen Nährstoffen, die ihre Wirkung in Wattenmeer und Nordsee zeigen. Die durch die diversen Nutzungen entstehenden Konflikte mit den Zielsetzungen des Natur- und Umweltschutzes müssen ganzheitlich betrachtet und in Abwägung aller Interessen gelöst werden.
Der Schutz der Natur im Küstengebiet wird durch ein Geflecht von internationalen Abkommen und nationalen Vorgaben geregelt. Hier seien als Beispiele genannt: das „Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks“ (OSPAR), die „Internationale Nordseeschutzkonferenz“; die Ausweisung des Wattenmeeres als „Besonders empfindliches Meeresgebiet“ (PSSA) und auf EU-Ebene die „Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)“, die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und die Vorgaben innerhalb von „Natura 2000“ (Richtlinie 79/409/EWG; Richtlinie 92/43/EWG), der trilaterale Wattenmeerplan und auf Landesebene nicht zuletzt die Gründung des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer im Jahre 1986.Artikel-Informationen
erstellt am:
01.03.2011
zuletzt aktualisiert am:
17.06.2016