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Masterplan Wasser

ein neues, integratives und nachhaltiges Wassermanagement für Niedersachsen


Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Niedersachsen deutlich spürbar. Extreme Hitzewellen und Trockenperioden wie in den Jahren 2018-2020 und auch 2022 wechseln sich mit Starkregenereignissen und Überflutungen ab, zuletzt im Winter 2023/24. Diese Herausforderungen belasten Umwelt und Menschen auch in Niedersachsen zunehmend. Wasser, eine unserer wertvollsten Ressourcen, steht dabei immer stärker unter Druck. Hohe Schadstoffbelastungen, niedrige Grundwasserstände und häufiger auftretende Überflutungen verdeutlichen den Handlungsbedarf. Um Niedersachsen zukunftsfähig zu machen, ist ein neuer, ganzheitlicher und nachhaltiger Umgang mit Wasser erforderlich.

Der Masterplan Wasser des Landes Niedersachsen soll diese Anforderungen aufgreifen und einen Wegweiser für ein zukunftsorientiertes Wassermanagement bieten. Er stellt die wesentlichen wasserwirtschaftlichen Handlungsfelder und Herausforderungen dar und dient dem Land, den Kommunen und der Öffentlichkeit als Orientierung, um auf regionaler Ebene effektive und nachhaltige Maßnahmen umzusetzen.

Im Fokus des Masterplans Wasser stehen vier zentrale Handlungsfelder:

1. Nutzungen optimieren
Ziel ist eine nachhaltige Nutzung der Wasservorkommen, bei der alle Interessen berücksichtigt werden. Der Masterplan Wasser widmet sich unter Anderem der Mengenbewirtschaftung. Um künftige Auswirkungen des Klimawandels vorausschauend in der wasserwirtschaftlichen Genehmigungspraxis zu berücksichtigen, wurden die Bewertungsgrundlagen angepasst. Mit dem Erlass zur „mengenmäßigen Bewirtschaftung des Grundwassers“ gibt das Land einen landesweiten Bewirtschaftungsrahmen vor, der dem Erhalt des guten mengenmäßigen Zustands der Grundwasserressource in Niedersachsen dient (RdErl. d. MU v. 23.4.2024 Nds. MBl. Nr. 223). Der Masterplan Wasser soll die Grundwassermengenbewirtschaftung durch Unterstützung regionaler Maßnahmen weiter optimieren.

2. Schadstoffe reduzieren
Die Wasserqualität zu verbessern ist ein weiteres zentrales Ziel. Die Einführung einer vierten Reinigungsstufe auf Kläranlagen, welche gezielt Spurenstoffe reduziert, wird im Masterplan Wasser fokussiert. Je weniger belastet ein Gewässer ist, desto besser hält es dem Klimawandel stand. Zudem kann gereinigtes Abwasser zur Wiederverwendung interessant sein und so einen Beitrag zum Grundwasserschutz leisten. Daneben wird der Trinkwasserschutz, der bereits seit mehr als 20 Jahren in Trinkwasserschutzkooperationen zwischen Wasserversorgung und Landwirtschaft erfolgreich umgesetzt wird, über den Masterplan weiter gestärkt. Auch der Eintrag von Schadstoffen in die Nordsee und die erforderlichen Schutzmaßnahmen sowie das Monitoring der relevanten Faktoren, wie sie insbes. in der Wasserrahmenrichtlinie sowie der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) geregelt sind, finden sich im Masterplan wieder.

3. Wasserrückhalt in der Fläche und Schutz vor Wasser
Die naturnahe Entwicklung von Fließgewässern und ihren Auen dient neben den ökologischen Zielstellungen insbesondere auch der Verbesserung des Landschaftswasserhaushalts und dem Hochwasserschutz. Hierfür wird der notwendige Raum für Überschwemmung und Wasserrückhalt in naturnaher Form wiederhergestellt und gezielt gestaltet. Diese Maßnahmen können den weiterhin notwendigen technischen Hochwasserschutz, zum Beispiel Deiche oder Hochwasserrückhaltebecken, sehr gut ergänzen. Das Pilotprojekt „Kommunale Starkregenvorsorge“ wird in Zusammenarbeit mit der Kommunalen UmweltAktioN e. V. (UAN) gefördert, um Kommunen besser vor den Folgen von Starkregenereignisse zu schützen.

4. Wasserdargebot nachhaltig sichern
Angesichts der fortschreitenden Klimaveränderungen ist es entscheidend, die Verfügbarkeit von Wasser langfristig zu sichern. Hierfür wurde unter anderem in Zusammenarbeit mit vielen Nutzern das Wasserversorgungskonzept erarbeitet. Zudem werden mit der Förderrichtlinie zur Klimafolgenanpassung in der Wasserwirtschaft Maßnahmen unterstützt, die dem nachhaltigen Schutz des Wasserangebots und der Anpassung der Wasserbewirtschaftung an den Klimawandel dienen.

Eine Grafik die den Wasserkreislauf in Niedersachsen darstellt. Bildrechte: MU
Masterplan Wasser

Die Darstellung des durch den Menschen beeinflussten Wasserkreislaufs verdeutlicht die nötige Vernetzung, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Der Masterplan Wasser setzt auf eine enge und integrative Zusammenarbeit verschiedener Akteure. Fachgespräche zu zentralen Themen im Bereich Wasserwirtschaft ermöglichen es, Erwartungen und Herausforderungen der Beteiligten zu berücksichtigen und die Erfahrungen direkt in den Masterplan einfließen zu lassen.

Die Extremereignisse der letzten Jahre verdeutlichen: Der Schutz von und vor Wasser muss höchste Priorität haben, um nicht nur die Lebensgrundlage der Menschen in Niedersachsen nachhaltig zu sichern, sondern auch die wertvollen Ökosysteme der Region zu erhalten.

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