Grundwasserstand
Die Beurteilung der Veränderung der Grundwassermenge, sei es durch anthropogene oder klimatische Einflüsse, erfolgt durch Beobachtung der Grundwasseroberfläche, d.h. Messung der Grundwasserstände. Außerdem müssen bei vielen Baumaßnahmen die maximalen und minimalen Grundwasserstände richtig berücksichtigt werden, um spätere Schäden zu vermeiden.
Mit regelmäßigen Messungen der Grundwasserstände wurde in Niedersachsen Anfang der fünfziger Jahre begonnen. Vorher erfolgten nur vereinzelt Grundwasserstandsmessungen. Im Laufe der Jahrzehnte kamen weitere Messstellen hinzu.
Die Grundwasserstände werden im Rahmen des Gewässerkundlichen Landesdienstes vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) gemessen.
Grundwasserstände sind keineswegs immer konstant, sondern unterliegen durchaus erheblichen Schwankungen. Am Beispiel der Grundwassermessstelle Kirchhatten wird die Schwankungsbreite grafisch sehr anschaulich verdeutlicht. Dieser Brunnen liegt rd. 20 km südlich von Oldenburg und gehört zu den ältesten Grundwassermessstellen in Niedersachsen.
Deutlich zu erkennen ist,
- dass die Grundwasserstände zeitversetzt den Niederschlägen folgen,
- dass die Grundwasserstände einen Jahresrhythmus aufweisen; die hohen Wasserstände werden im Allgemeinen im April / Mai und die niedrigsten im Oktober / November gemessen,
- und dass Perioden über mehrere Jahre den Jahresrhythmus überlagern. So fällt z. B. das Grundwasser in den siebziger Jahren sehr stark: von 20,10 auf 18,30 m über NN, um dann zu Beginn der achtziger Jahre wieder recht schnell auf Werte um 20 m über NN anzusteigen.