Potenzialstudie „Moore in Niedersachsen“
Die Potenzialstudie „Moore in Niedersachsen“ enthält Aussagen zu den bestehenden Potenzialen zur Minderung von Treibhausgasemissionen sowohl auf Landesebene als auch für ausgewählte Moorgebiete in Niedersachsen. Die Studie zeigt unter anderem auf, dass die landwirtschaftlich genutzten Moorböden im Vergleich mit ebenfalls betrachteten ungenutzten Flächen – den (wiedervernässten) Torfabbauflächen und dem Wald – das höchste Minderungspotenzial von Treibhausgasen aufweisen.
Hierzu wurden 275 Moorgebiete, die mindestens 150 Hektar und mehr umfassen, abgegrenzt. Als Fachkonzept des Landes soll die Studie genutzt werden, um in den Regionen und einzelnen Moorgebieten Initiativen, Kooperationen und Projekte anzuschieben oder voranzubringen. Die Studie zu Klimapotenzialen von Mooren gibt Suchräume vor und bildet die Basis für den weiteren Dialog und gebietsbezogene Betrachtungen.
Für die Umsetzung konkreter Maßnahmen müssen noch weitere Grundlagen (z.B. agrarstrukturelle und hydrogeologische Untersuchungen) erarbeitet werden, auch für die Planungs- und Genehmigungsverfahren in den jeweiligen Moorgebieten unter Einbindung der Akteure vor Ort.
Beteiligungsprozess
Während der Erarbeitung der Studie ist ein Stakeholder-Dialog mit Behörden und Verbänden auf Landesebene durchgeführt worden. Hierbei sind die Erarbeitungsschritte vorgestellt und erörtert worden. Aus diesen 5 Terminen sind verschiedene Erkenntnisse in die Studie eingeflossen.
Zusätzlich wurde die Studie mit den Landkreisen diskutiert und wurden diese um zusätzliche Informationen und Anregungen gebeten.
Nachdem im Sommer 2024 ein Entwurf der Potenzialstudie bereitgestellt wurde, ist dieser in Regionalgesprächen in Niedersachsen vorgestellt worden. Im Anschluss wurde den Verbänden und auch Einzelpersonen die Möglichkeit gegeben, zu dem Entwurf Stellung zu nehmen. Die Ergebnisse aus den Regionalgesprächen und die Stellungnahmen wurden im Anschluss ausgewertet und soweit möglich in den Entwurf der Studie integriert. Die in den Stellungnahmen angesprochenen Punkte sind in dem nachstehenden Dokument zusammengefasst dargestellt.
Bewertung und Antworten auf die eingereichten Stellungnahmen
Hintergrund
Intakte Moore erfüllen wichtige Funktionen für das Klima, die biologische Vielfalt und einen ausgeglichenen Wasserhaushalt. In Umsetzung der Bund-Länder-Zielvereinbarung von 2021, mit der eine Minderung der jährlichen Treibhausgasemissionen aus Moorböden um fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalente in Deutschland bis 2030 vereinbart wurde, soll Niedersachsen bis 2030 jährlich 1,65 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (gegenüber 2020) durch emissionsmindernde Maßnahmen auf Moorböden einsparen. Laut Berechnungen des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) entstanden im Jahr 2020 aus Moorböden und weiteren kohlenstoffreichen Böden in Niedersachsen jährliche Treibhausgasemissionen im Umfang von 15,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, das entspricht rund 18 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Niedersachsen; zusammen mit Emissionen aus der Torfproduktion ergeben sich rund 17,6 Millionen Tonnen.
Haben Sie Fragen zur Potenzialstudie? Schreiben Sie uns.
Artikel-Informationen
erstellt am:
05.06.2024
zuletzt aktualisiert am:
27.03.2025