- Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN)
- Kernreaktor-Fernüberwachungssystems (KFÜ)
- Ortsdosisleistungs-Messsonden des NLWKN
- Messnetz des BfS
- Radiologisches Lagezentrum Niedersachen
- Richtlinie zur Emissions- und Immissionsüberwachung kerntechnischer Anlagen (REI)
- Umgebungsüberwachung in Niedersachsen (NLWKN)
Überwachung kerntechnischer Anlagen
Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz ist zuständig für die Kontrolle der Ableitung radioaktiver Stoffe aus kerntechnischen Anlagen mit Luft und Wasser im Sinne einer ganzheitlichen Aufgabenwahrnehmung bzgl. der Kernkraftwerksfern- und Umgebungsüberwachung in Niedersachsen.
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) betreibt das Kernreaktor-Fernüberwachungssystems (KFÜ). Das KFÜ stellt seit 1981 eine unmittelbare und betreiberunabhängige Überwachung der genehmigten Abgabewerte radioaktiver Stoffe durch die Aufsichtsbehörde sicher. Das Ministerium hat hiermit wirkungsvoll und zeitnah die Möglichkeit, dem gesetzlichen Auftrag hinsichtlich der Aufsicht über die Kernkraft nachzukommen. Dieses stellt seit 1981 eine unmittelbare und betreiberunabhängige Überwachung der genehmigten Abgabewerte radioaktiver Stoffe durch die Aufsichtsbehörde sicher. Das Ministerium hat hiermit wirkungsvoll und zeitnah die Möglichkeit, dem gesetzlichen Auftrag hinsichtlich der Aufsicht über die Kernkraft nachzukommen.
- Das Kernkraftwerk Grohnde,
- das Kernkraftwerk Emsland sowie
- die Pilotkonditionierungsanlage in Gorleben
sind an das KFÜ angeschlossen.
Das KFÜ erfüllt entsprechend den Vorgaben des MU als Aufsichtsbehörde und einschlägiger Bundesvorschriften folgende konkrete Aufgaben:
- Die zulässige Menge und Art der abgegebenen radioaktiven Stoffe (Genehmigungswerte) werden durch spezifische Aktivitätsmessungen in den Abluftkaminen kontrolliert, dies gilt analog für den Abwasserpfad.
- Überschreitungen der Genehmigungswerte lösen automatisch einen Alarm aus, der die Aufsichtsbehörde zu jeder Zeit erreicht. Überschreitungen der Genehmigungswerte lösen automatisch einen Alarm aus, der die Aufsichtsbehörde zu jeder Zeit erreicht.
- Die Verteilung der radioaktiven Stoffe sowie die daraus sich ergebende Strahlenbelastung in der Umgebung der Anlagen werden mit Hilfe von Ausbreitungsrechnungen ermittelt. Dabei werden die aktuellen Messwerte sowie die aktuellen Wetterdaten verwendet.
Die reale Gamma-Dosisleistung in der näheren Umgebung der Anlagen wird durch landeseigene Ortsdosisleistungs-Messsonden ermittelt. Ihre Messwerte werden über Funk in das KFÜ übertragen. Zusätzlich werden Messwerte von ortsfesten Dosisleistungsmessstellen aus dem Messnetz des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in das KFÜ übernommen.
Das KFÜ stellt ein geeignetes Instrument zur Entscheidungsfindung bei Unfällen in Kernkraftwerken mit größeren Freisetzungen radioaktiver Stoffe sowohl für die Aufsichtsbehörde als auch für die jeweils zuständige Katastrophenschutzbehörde dar.
Die KFÜ-Zentrale ist ebenfalls Teil des radiologischen Lagezentrums Niedersachsen, das durch den NLWKN in Hildesheim betrieben wird.
Umgebungsüberwachung kerntechnischer Anlagen
In der Umgebung von kerntechnischen Anlagen werden umfangreiche Messprogramme für die wichtigsten Umweltmedien durchgeführt. Eventuelle Einträge radioaktiver Stoffe aus den Anlagen in die Umgebung (Immissionen) können so festgestellt werden.
Dabei werden Proben von Luft, Niederschlag, Böden, Bewuchs, Oberflächengewässern (Wasser und Sediment), pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln (Gemüse, Kuhmilch, Fisch), Futtermitteln sowie Trink- und Grundwasser aus der näheren Umgebung der Anlagen genommen und auf ihren Gehalt an radioaktiven Stoffen untersucht. Die Grundlage für die durch die Betreiber und die unabhängige Messstelle parallel durchzuführenden Messprogramme bildet die Richtlinie zur Emissions- und Immissionsüberwachung kerntechnischer Anlagen (REI).
Die künstlichen Radionuklide, die in der näheren Umgebung der Anlagen nachgewiesen werden, sind im Wesentlichen auf die Kernwaffenversuche und den Reaktorunfall in Tschernobyl zurückzuführen und zeigen die erwarteten großräumigen und kleinräumigen Schwankungsbreiten. In einigen Aerosolproben konnten im Jahr 2011 Spuren von künstlichen Radionukliden aus dem Ereignis in Fukushima nachgewiesen werden.
Weitere Informationen zur Umgebungsüberwachung in Niedersachsen finden Sie auf den Internetseiten des NLWKN.
Artikel-Informationen
erstellt am:
10.09.2020
zuletzt aktualisiert am:
12.02.2024