Wolfsmonitoring
Wie ist das Monitoring organisiert?
Das Land Niedersachsen sammelt, bewertet und dokumentiert die Daten über wildlebende Wölfe. Die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) unterstützt das Land als Kooperationspartner bei dem Wolfsmonitoring, indem sie die Bestandserfassung koordiniert und gemeinsam mit den Wolfsberaterinnen und Wolfsberatern in enger Abstimmung mit dem NLWKN- Wolfsbüro durchführt. Das Monitoring wird landesweit in erster Linie passiv durchgeführt, worunter Meldungen in Form von Sichtungen, Fotofallenaufnahmen oder Rissen fallen. Jede und jeder kann sich am Monitoring beteiligen und Hinweise an den Wolfsbeauftragten der LJN oder den zuständigen Wolfsberater bzw. die zuständige Wolfsberaterin übermitteln.Alle Daten zum Wolfsvorkommen in Niedersachsen können auf der Webseite der LJN eingesehen werden. Die Daten lassen sich nicht nur interaktiv darstellen, sondern werden auch im Rahmen von Quartals- und Jahresberichten aufgearbeitet.
Aktive Monitoringmaßnahmen (z. B. Fotofallenmonitoring, Losungssuche), welche insbesondere durch das NLWKN-Wolfsbüro geplante werden, ergänzen das Monitoring und helfen, das lokale Wolfsvorkommen besser zu analysieren. Im Rahmen des Monitorings gibt das Wolfsbüro zudem gesammeltes Probenmaterial (z.B. Speichel- oder Losungsproben) für genetische Untersuchungen in Auftrag, kümmert sich um das landesweite Totfundmonitoring und führt Besenderungen zu wissenschaftlichen Zwecken durch. Alle Daten zu Wolfsvorkommen und -verhalten werden im NLWKN-Wolfsbüro zentral für das gesamte Land Niedersachsen gesammelt, amtlich dokumentiert und standardisiert bewertet, bevor sie den zuständigen Behörden und ggf. anderen Stellen zur Verfügung gestellt und zur Erfüllung der FFH-Berichtspflicht dem Bund (BfN) übermittelt werden.
Die ehrenamtlichen Wolfsberaterinnen und Wolfsberater des Landes unterstützen die LJN sowie das NLWKN-Wolfsbüro beim passiven und aktiven Wolfsmonitoring, indem sie z.B. selber Daten sammeln oder gemeldeten Hinweisen aus der Bevölkerung nachgehen, diese in standardisierter Form dokumentieren und an die hauptamtlichen Stellen weiterleiten.
Die Bezirksförsterinnen und Bezirksförster der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sind für die Nutztierrissbegutachtung und Feststellung der Verursacherschaft in der Fläche zuständig. Dabei werden nicht nur wichtige Daten zur Anwesenheit von Wölfen erhoben, sondern auch Tupfer- bzw. Speichelproben für mögliche genetische Untersuchungen generiert, die im Bedarfsfall z.B. zur Individualisierung des Verursachers für Managementmaßnahmen genutzt werden.
Welche Datentypen gibt es?
Das Wolfsmonitoring setzt sich aus einer Vielzahl von Daten mit unterschiedlich hoher Aussagekraft zusammen, die in Kombination wichtig für die Erfassung der Verbreitung und des Zustands sind. Zu den häufigsten Datentypen gehören in absteigender Reihenfolge Fotofallenaufnahmen (Fotos/Videos), Sichtungen, Kot bzw. Losung sowie Nutztierrisse. Weniger häufig sind Meldung von Wildttierrissen, Spuren bzw. Fährten sowie Totfunden. Funde von Haaren, Urin sowie lebenden Tieren sind dagegen sehr selten und werden i.d.R. nur von erfahrenden Personen zweifelsfrei nachgewiesen.
Warum stimmen die Zahlen des Bundes und der Länder nicht überein?
In Deutschland liegt die Zuständigkeit für das Monitoring bei den Bundesländern. Die Anzahl der Wölfe in Deutschland wird in allen Bundesländern für das sogenannte Wolfsjahr erhoben, das den Zeitraum vom 1. Mai bis zum 30. April des Folgejahres abdeckt. Die Daten aus den Ländern werden von der DBBW zusammengeführt und mit den Expertinnen und Experten der Länder bewertet. Den einheitlichen Standards entsprechend wird der Bestand mit Rudeln, Paaren und territorialen Einzeltieren angegeben, da nur diese Kategorien mit einer gewissen Sicherheit erfasst werden können. Durch die Kategorisierung und Zentralisierung aller Daten kommt es zu einem gewissen zeitlichen Verzug, weshalb die offizielle und wissenschaftlich korrekt erhobene Zahl unter der jeweils aktuellen Gesamtzahl der Wölfe liegt. Dennoch bieten die Monitoringzahlen des Bundes einen sehr guten Anhaltspunkt für die Populationsentwicklung, da sich der Trend exakt ablesen lässt.
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