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Wie steht es um das Grundwasser in meiner Region?

Neues Portal des NLWKN zeigt aktuelle Live-Entwicklung an ausgewählten Grundwassermessstellen in Niedersachsen


PI 063/2023


Dürre und Trockenjahre in Folge der Klimakrise sorgen vielerorts in Niedersachsen für sinkende Grundwasserstände. Mit der Verknappung unserer Wasserreserven steigt zugleich das öffentliche Interesse am wertvollen Nass aus der Tiefe. Ein neues Informationsportal des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ermöglicht jetzt erstmals eine tagesaktuelle Einschätzung der Situation an ausgewählten Grundwassermessstellen. „Für den Masterplan Wasser, den wir für Niedersachsen erarbeiten, ist jede Information rund um unsere kostbare Lebensgrundlage enorm wichtig“, so Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. Mit weiter steigenden Temperaturen und sinkenden Grundwasserpegeln werde „die Wasser-Schere immer weiter auseinander gehen. Darum brauchen wir umfangreiche und belastbare Werte, um mit entsprechenden Maßnahmen gegensteuern zu können. Vor allem aber sollten wir unser wertvolles Grundwasser besser schützen und nicht verschwenden“, so der Minister.

„Insbesondere mit Blick auf den fortschreitenden Klimawandel liefert der NLWKN mit diesem neuen zusätzlichen Informationsangebot einmal mehr umfangreiche Umweltdaten und wertvolle Entscheidungsgrundlagen für die Öffentlichkeit, die Wasserwirtschaftsverwaltungen und die Politik in Niedersachsen“, kommentiert die Direktorin des Landesbetriebs, Anne Rickmeyer, die Einführung des neuen Angebots. Für das neue Web-Portal www.grundwasserstandonline.nlwkn.niedersachsen.de wurden insgesamt 161 repräsentative Messstellen in den verschiedenen Regionen Niedersachsens mit einer aufwändigen Datenfernübertragungstechnik versehen. Die hier gewonnenen tagesaktuellen Wasserstandsdaten sollen die natürliche, witterungs- und klimatisch bedingte Grundwasserstandsentwicklung in Niedersachsen in Echtzeit sichtbar machen. Die täglich automatisiert erhobenen und übertragenen Messwerte ergänzen dabei die ganzjährig an tausenden Messstellen in Niedersachsen fortlaufend stattfindenden Messungen und Beprobungen des Grundwassers durch den NLWKN.

Mit dem neuen Angebot reagieren die Wasserfachleute des Landesbetriebs auch auf einen neu entstandenen Bedarf. Denn besonders die Trockenjahre seit dem Jahr 2018 und die Auswirkungen der langanhaltenden Trockenperioden mit hohen Temperaturen und ausbleibenden Niederschlägen haben das Interesse an zeitnah verfügbaren Informationen rund um die Entwicklung des Grundwasserstands deutlich erhöht, so NLWKN-Projektleiter Dr. Tobias Holt: „War bisher kurzfristig vor allem interessant, wo das nächste Hochwasser bevorsteht oder z.B. ein Fischsterben aufgrund von Sauerstoffmangel droht, kommt heute im gleichen Atemzug die Frage hinzu: Wie steht es genau in diesem Moment um unser Grundwasser?“ Die neu entwickelte Webanwendung „Grundwasserstandonline“ soll diese Informationslücke für Niedersachsen nun schließen. Sie ergänzt dabei die bereits vorhandenen NLWKN-Informationsportale „Pegelonline“ (www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de) und „Gewässergüteonline“ (www.gewaessergueteonline.nlwkn.niedersachsen.de) zu aktuellen Entwicklungen im Oberflächenwasserbereich.

„Grundwasserstandonline“ stellt tagesaktuelle Grundwasserstandsdaten dabei anhand einer Kartenansicht sowie in Form von Diagrammen und Tabellen anschaulich dar. Die webbasierte Darstellung ermöglicht darüber hinaus eine statistisch basierte Einordnung der aktuellen Daten in die langjährige Grundwasserstandsdynamik in klassifizierter Form. Auch eine Beurteilung von Grundwasserständen einzelner hydrologischer Jahre ist möglich.

Auswirkungen etwa von Grundwasserentnahmen lassen sich vor dem Hintergrund der Fokussierung auf eine natürliche Grundwasserstandsentwicklung aus den Daten dagegen nicht ableiten. „Die in der Webanwendung statistisch ermittelte Klassifikation der aktuellen Grundwasserstandsdaten dient vor allem einer besseren Einordung in die langjährige Entwicklung der Grundwasserstände. Sie stellt keine Meldestufen dar, aus denen sich kritische Marken hinsichtlich des Grundwasserstandes definieren lassen“, so Holt.


Artikel-Informationen

erstellt am:
06.07.2023

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