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Umweltminister Meyer und NSGB-Präsident Trips zeichnen Gewässerprojekte von „Bach im Fluss“ aus

PI 097/2024


Umweltminister Meyer und NSGB-Präsident Trips zeichnen Gewässerprojekte von „Bach im Fluss“ aus

Am (heutigen) Montag haben Umweltminister Christian Meyer und der Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes (NSGB), Dr. Marco Trips, in Hannover die Preisträgerinnen und Preisträger des 8. Niedersächsischen Gewässerwettbewerbs „Bach im Fluss“ ausgezeichnet.

In der Kategorie „Hauptamt“ geht die „Bachperle 2024“ an die Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland für die Herstellung einer dynamischen Bachaue und eines naturnahen Gewässerabschnitts für die Mittelradde. Es wurden eine Sekundärauenabgrabung und eine Laufverlängerung durchgeführt, zahlreiche Blänken angelegt und ganze Bäume naturnah in das Gewässer und seine Umgebung eingebracht. Zukünftig sind keine weiteren Eingriffe geplant, es gilt das Motto "Natur, Natur sein lassen".

In der Kategorie „Ehrenamt“ stehen die Fliegenfischer der Naturschutzgemeinschaft Nordheide e.V. mit dem Beitrag „Wiederherstellen der natürlichen Funktionen der Este durch Maßnahmen - Revitalisierung“ als Gewinner der Bachperle fest. Der Angelverein mit nur 27 Mitgliedern konnte die Este auf einer Länge von 550 Metern durch den fachgerechten Einbau von Totholz und regionalen Ackerlesesteinen als Substrat und Strömungslenker vor der fortschreitenden Sohlversandung bewahren.

Der Sonderpreis der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geht an die Interessengemeinschaft Holzen. Ausschlaggebendes Alleinstellungsmerkmal ist die Eigeninitiative und Beharrlichkeit, mit der die Holzener Bürgerinnen und Bürger ihr heimisches Fließgewässer ökologisch aufgewertet haben.

Zusätzlich wird in diesem Jahr der Sonderpreis der Jury „für Mut und Technik“ an den Mittelweserverband und die Gemeinde Hoyerhagen für die Renaturierung des Hauptkanals in Hoyerhagen vergeben, bei der die Reduzierung des überbreiten Fließquerschnittes versuchsweise durch Verdrängung des Sohlschlammes mit Sand in eine im bestehenden Gerinne liegende Sekundäraue erfolgreich umgesetzt wurde.

Umweltminister Christian Meyer: „Gute naturnahe Gewässer sind unser Lebenselixier. Gerade in Zeiten der Klimakrise, des stärkeren Trockenfallens von Gewässern ist die ökologische Aufwertung unserer Seen, Bäche und Flüsse von hoher Bedeutung. Die Preisträgerinnen und Preisträger von ‚Bach im Fluss‘ haben einmal mehr die Gelegenheit genutzt, ihr über Jahrzehnte erworbenes fachliches Können und ihre Kreativität unter Beweis zu stellen. Mit diesem Engagement tragen Sie und alle weiteren Projektträger in diesem Bereich maßgeblich zur Verbesserung des ökologischen Zustandes von Bächen und Flüssen und somit auch zur Lebensqualität in unserem Land bei. Mit den vielfältigen Maßnahmen, beispielsweise der erneuten Wiedervernetzung von Gewässern und Auen, sind wir zuversichtlich, den zukünftigen Anforderungen an unsere Gewässerökosysteme gerecht zu werden. Ich möchte mich bei allen Menschen, die am und im Gewässer tätig sind, herzlich bedanken. Sie sind die treibenden Kräfte hinter den zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, einen qualitativ hochwertigen Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt zu schaffen. Das ist gut für die Natur, aber auch für den gesunden und nachhaltigen Wasserkreislauf, den wir als Menschen brauchen.“

Dr. Trips, Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes ergänzt für die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände: „Wir freuen uns, den Gewinnerinnen und Gewinnern des diesjährigen Wettbewerbs gratulieren zu dürfen. Sie können stolz sein, dass ihre Beiträge unter all den hervorragenden Einreichungen von der Expertenjury als beste ausgewählt wurden. Die Projekte zeigen, dass eine gute Zusammenarbeit vieler Beteiligter im Rahmen von Gewässerrenaturierungen als zukunftsweisender Weg und wesentlicher Erfolgsfaktor betrachtet werden kann. Gewässerrenaturierungen können zusätzlich ein wesentlicher Baustein für die Überflutungsvorsorge sein. Ich danke Ihnen allen ausdrücklich für Ihren haupt- und ehrenamtlichen Einsatz.“

Im Namen der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung fügt Geschäftsführer Karsten Behr hinzu: „Wir freuen uns, dass der diesjährige Bingo-Sonderpreis an die engagierten Bürgerinnen und Bürger von Holzen geht. Mit ihrem Einsatz haben sie es geschafft, die Faszination für Fließgewässer bei ihren Kindern zu wecken. Zudem haben sie durch das von ihnen initiierte und erfolgreich umgesetzte Renaturierungsprojekt einen wertvollen Beitrag zur Aufwertung ihrer Heimat geleistet.“

Der Gewässerwettbewerb wird vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz sowie den kommunalen Spitzenverbänden Niedersachsen als Wettbewerbsträger ausgerichtet, die Geschäftsstelle des Wettbewerbs hat wieder die Kommunale Umwelt-AktioN UAN übernommen. Der Wettbewerb wurde 2010 ins Leben gerufen und findet alle zwei Jahre statt. Ziel des Wettbewerbs ist es, im Sinne der EG-Wasserrahmenrichtlinie die Gewässerentwicklung in Niedersachsen zu fördern, gelungene Projekte der Fließgewässerentwicklung öffentlich zu präsentieren und die Vorbildfunktion guter Projekte zu nutzen. Verschiedene haupt- und ehrenamtliche Teilnehmende aus Kommunen, Landkreisen, Verbänden, Vereinen oder Interessengemeinschaften reichten insgesamt 29 Beiträge beim diesjährigen Wettbewerb ein.

Im August bereiste die Jury zwölf ausgewählte Fließgewässerentwicklungsprojekte in ganz Niedersachsen. Die Bewertung der Beiträge erfolgte primär anhand der ökologischen Wirksamkeit zur Verbesserung der Situation im und am Gewässer. Daneben wurden weitere Themen wie Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung einbezogen sowie Aspekte wie Konfliktmanagement, Kooperationen und kreative Finanzierung berücksichtigt. Die Jury zeigte sich beim achten Gewässerwettbewerb stark beeindruckt vom hohen fachlichen Maß, mit dem die Wettbewerbsteilnehmenden die Umweltbedingungen am Gewässer und seiner Umgebung verbessert haben.

Ausgewählte Beiträge des Wettbewerbs werden im nächsten Jahr in einer Broschüre veröffentlicht. Sie dient als Auszeichnung für die engagierte und vorbildhafte Arbeit im und am Gewässer und als öffentlichkeitswirksame Inspirationsquelle für zukünftige Renaturierungsprojekte in Niedersachsen. Die Broschüre steht über die Internetseite der UAN (www.uan.de) allen Interessierten zur Verfügung.

Die Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick des Niedersächsischen Gewässerwettbewerbs 2024

Kategorie „Hauptamt“

1. Preis: Gewinner der „Niedersächsischen Bachperle 2024“ (Preisgeld: 1.000 Euro)

Naturschutzstiftung Landkreis Emsland

„Dynamische Bachaue und naturnaher Gewässerabschnitt für die Mittelradde“

In Kooperation mit: • Untere Wasserbehörde Landkreis Emsland • Kreisverband Emsland-Mitte / UHV 99 "Untere Hase" • E.M.P. Merchandising

An der Mittelradde bei Hüven, einem organisch geprägten Fluss, wurden Maßnahmen umgesetzt, die eine Sekundärauenabgrabung und eine Laufverlängerung umfassen. Die hierfür genutzte Fläche umfasst einen Hektar. Das Altwasser wurde als Überlaufrinne beibehalten und der Hauptstrom mithilfe eines Baumstamms in den neuen Verlauf abgeleitet. Zur Vermeidung einer zusätzlichen Belastung des Gewässers wurden zwei Gräben, welche die umgebenden landwirtschaftlichen Flächen entwässern, in die Abgrabungsfläche umgeleitet. Dadurch kann die Nährstoff- und Sandfracht, bevor sie in das Gewässer gelangt, zum Sedimentieren gebracht werden. Der neu gegrabene Lauf wurde mit Steilufern und Bermen sowie vorbildlich mit Totholz in Form ganzer Stämme ausgestattet. Des Weiteren wurden durch ehrenamtliche Mitarbeit eines Kooperationspartners Anpflanzungen mit naturraumtypischen Arten vorgenommen. Das Projekt zeichnet sich insbesondere durch eine begleitende, sehr umfangreiche Umweltbildung aus, welche am Gewässer durchgeführt wird. Zudem wird diese durch kostenlose Literatur und Bastelmaterialien in Schulen ergänzt.

2. Preis: (Preisgeld: 1.000 Euro)

Stiftung Lebensraum Elbe

„Schwung für die Luhe“

In Kooperation mit: • Landkreis Harburg • Gymnasium an der Luhe

Mit dem Projekt "Schwung für die Luhe" konnte die Stiftung Lebensraum Elbe ein bemerkenswertes Projekt initiieren. Die naturräumlichen Gegebenheiten im Tidebereich der Elbe boten die Möglichkeit, wertvolle und selten gewordene Priele und Süßwasserwattflächen anzulegen. Des Weiteren wurde ein Altarm wieder angeschlossen und ein neuer Mäander mit variierenden Breiten und einer Länge von 290 Metern angelegt. Dabei wurde auf eine Mäanderschleife mit großem Radius zurückgegriffen, welche dem historischen Verlauf entspricht. Neben dem Einbringen von Totholz und Kiesrauschen, welche Uferabbrüche und somit eine eigendynamische Entwicklung initiieren, wurden in der Aue Blänken angelegt. Die Renaturierungsmaßnahme wurde der Öffentlichkeit im Rahmen einer Konzertveranstaltung der Musikschule Winsen präsentiert.

3. Preis: (Preisgeld: 1.000 Euro)

Stadt Hameln Abt. Umwelt und Klimaschutz

„Renaturierung der Remte unterhalb von Afferde“

In Kooperation mit: • Sportfischerverein Hameln und Umgegend e.V. • NLWKN

Im Rahmen der Renaturierung des Flusslaufs der Remte wurde eine Verlegung des Bachbetts im Nahbereich der Ortschaft Afferde vorgenommen. Aufgrund der wiederholten Betroffenheit der Anlieger durch Hochwasser konnte durch den Aushub des neuen Verlaufs ein Hochwasserschutzwall entlang der Renaturierungsstrecke errichtet werden. In einigen Abschnitten konnten die alten Verläufe als Altwässer erhalten bleiben. Des Weiteren wurde ein 30 Meter breiter Entwicklungskorridor um das Gewässer realisiert. Im Rahmen der Maßnahme erfolgte neben dem Einbau von lokaltypischem Kies und Steinen auch der Einabau von Totholz sowie Strömungslenkern in das Gerinne. Zudem wurden Anpflanzungen mit regionaltypischen Arten vorgenommen. Die aufkommende Erlensukzession soll am Gewässer verbleiben. Eine Besonderheit der Maßnahme stellen die vorprofilierten Steilwände und Gleithänge dar, welche Bruthöhlen für Uferschwalben und Nistmaterial für Mehlschwalben bieten.

Kategorie „Ehrenamt“

1. Preis: Gewinner der „Niedersächsischen Bachperle 2024“ (Preisgeld: 2.500 Euro)

Fliegenfischer- und Naturschutzgemeinschaft Nordheide e.V.

„Wiederherstellen der natürlichen Funktionen der Este durch Maßnahmen - Revitalisierung“

In Kooperation mit: • UNB Landkreis Harburg • Abteilung Boden/ Luft/ Wasser Landkreis Harburg • Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Harburg • NLWKN

Im Rahmen einer Maßnahme zur ökologischen Aufwertung der Este bei Dierstorf wurde auf einer Strecke von 550 Metern eine Reihe von In-Stream-Maßnahmen umgesetzt. Dazu zählt der Einbau von Totholz, Strömungslenkern und Sohlsubstrat aus regionalen Ackerlesesteinen. Der anhaltenden Sohlversandung aus dem Einzugsgebiet konnte erfolgreich entgegengewirkt werden, sodass wieder naturraumtypische Sohlstrukturen für kieslaichende autochthone Fischarten geschaffen wurden. Der Einbau von Totholz wird die eigendynamische Entwicklung des Gewässers fördern, was sich in der Ausbildung von Auskolkungen und Uferabbrüchen an der Este manifestieren wird. Neben den Maßnahmen im Gerinne wurde eine Projektwoche initiiert, in deren Rahmen die Schüler*innen selbst anpacken durften, um sich mit den Inhalten von Umwelt- und Gewässerschutz vertraut zu machen. Die dort bereits aufkommende Erlensukzession soll möglichst geschont werden.

2. Preis: (Preisgeld: 2.000 Euro)

Angelverein Neuenhaus e.V.

„Ein neuer Altarm für die Vechte - Altarm auf dem Moss"

In Kooperation mit: Finanzierung: BINGO-Umweltstiftung, Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim, HEH Essmann Stiftung, Grafschafter Sparkassenstiftung, SG Neuenhaus und Uelsen, WAZ Niedergrafschaft Kooperationspartner: Angelfischerverband im LFV Weser-Ems e.V. NLWKN, LK Grafschaft Bentheim

IIn der Nähe des Ortes Gölenkamp konnte an der Vechte wieder ein unterstromig angeschlossener Altarm geschaffen werden. In Anbetracht der Tatsache, dass diese Art von Biotopen nun nicht mehr in ausreichender Weise vorhanden ist, ist die Anlage von Altarmen als besonders wirksam anzusehen. Der Altarm wurde direkt an die Vechte angeschlossen, wobei darauf geachtet wurde, dass diverse Uferneigungen und Tiefenvariationen hergestellt wurden. Es ist vorgesehen, dass die Wassertiefen ganzjährig mindestens 1,5 Meter betragen. Des Weiteren wurde Totholz an den Uferzonen eingebracht sowie kleine, hochwassergespeiste Senken im Uferbereich modelliert. Während der Bereisung konnte zahlreiche Fischbrut im Gewässer beobachtet werden. Dies lässt auf eine schnelle und hohe ökologische Wirksamkeit der Maßnahme schließen.

3. Preis: (Preisgeld: 1.500 Euro)

Fischereiverein Lathen und Umgebung e.V.

„Revitalisierung der Lathener Bäke und des Schwartenberggrabens“

In Kooperation mit: • Angelfischerverband im LFV Weser-Ems e.V. • Samtgemeinde Lathen • Unterhaltungsverband 102 „Ems III“ • Landkreis Emsland

In Kooperation mit dem Fischereiverein Lathen und Umgebung e.V. konnte am Geburtenwald in Lathen die abschnittsweise Renaturierung zweier Fließgewässer erfolgreich umgesetzt werden. Die Lathener Bäke sowie der Schwartenberggraben wiesen in dem renaturierten Abschnitt zuvor einen gestreckten Verlauf auf. Es wurde jeweils ein neuer, um 40 % verlängerter paralleler Lauf gegraben, welcher nun jedoch durch das ehemalige Grünland mäandriert. Die beiden ursprünglichen Verläufe wurden jeweils mit einer Überlaufschwelle versehen, sodass sie bei Hochwasser eine entsprechende Entlastungsfunktion erfüllen. Des Weiteren wurden im Rahmen des Projekts zahlreiche Blänken im betreffenden Gebiet angelegt. Ein Austausch von Wasser und Lebewesen zwischen den Wasserkörpern wird durch die teilweise Verbindung der Blänken mit den Gewässern ermöglicht. Die Überläufe wurden in verschiedenen Höhen angelegt, sodass eine Anbindung der Blänken bei unterschiedlichen Wasserständen gewährleistet ist. Des Weiteren wurde Laichkies in das neue Gewässerbett eingebracht und selbst erbrütete Jungfische ausgesetzt.

Sonderpreis der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung
(Preisgeld: 2.000 Euro)

Interessengemeinschaft Holzen

„Neues Leben für den Vitusbach"

In Kooperation mit: • Gemeinde Reinstorf (Samtgemeinde Ostheide) • Landkreis Lüneburg (Fachdienst Umwelt) • Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Uelzen

Die Holzener Bürgerschaft hat sich zu einer Interessengemeinschaft mit dem Ziel zusammengeschlossen, die Renaturierung des örtlichen, stark begradigten St. Vitusbachs auf einem Teilstück in ihrem Ort zu realisieren. Die Funktion des Maßnahmenträgers übernahmen die Gemeinde Reinstorf sowie die Samtgemeinde Ostheide. Das bestehende V-Profil wurde auf eine Breite von ca. 2 m aufgeweitet, um eine Niedrigwasserrinne vorprofilieren und eine Sekundäraue anlegen zu können. Die Maßnahmen zur Renaturierung wurden durch die Einbringung von Kies, Steinen sowie Totholz in den Bachlauf umgesetzt. Im Rahmen eines Bürgerbeteiligungstags wurde den Holzener Bürgerinnen und Bürgern sowie deren Kindern die Möglichkeit geboten, die Feinverteilung der Materialien im Gerinne selbst zu übernehmen. Das Projekt zeichnet sich insbesondere durch die Eigeninitiative sowie die Faszination aus, die bei den jüngsten Teilnehmern für Fließgewässer geweckt wurde.

Sonderpreis für „Mut und Technik“
(Preisgeld: 1.000 Euro)

Mittelweserverband und Gemeinde Hoyerhagen

„Renaturierung des Hauptkanals in Hoyerhagen - Revitalisierung eines Gewässerabschnittes durch die Reduzierung des überbreiten Fließquerschnittes“

In Kooperation mit: • Gemeinde Hoyerhagen • Landkreis Nienburg • Mittelweser Tiefbau GmbH & Co. KG

Die Renaturierung des Hauptkanals in einem Teilabschnitt in Hoyerhagen zielte darauf ab, dem ursprünglich als Bewässerungskanal ausgebauten, nun jedoch zur Entwässerung verwendeten überbreiten, künstlichen Gewässerkörper eine naturnahe Gestalt zu verleihen. Aufgrund der Abtrennung von der Weser sank die Durchflussmenge erheblich, was zur Akkumulation von Faulschlamm auf der Gewässersohle führte. Dies hatte eine Beeinträchtigung des ökologischen Zustandes zur Folge, weshalb eine Aufwertung desselben angestrebt wurde. Durch den Einsatz von bindigem Sand aus einer Sekundärauenabgrabung an der Eiter konnte eine deutliche Reduzierung des Querprofils erzielt werden. Gleichzeitig wurde der Faulschlamm durch geschickten Einbau aus dem Gerinne in eine neu geschaffene Sekundäraue im Gerinne verdrängt, wo er im Anschluss mineralisiert wird. Die signifikant erhöhte Strömungsgeschwindigkeit ermöglicht nun eine krautarme Mittelwasserrinne, welche den Abfluss weiterhin gewährleistet.


Artikel-Informationen

erstellt am:
30.09.2024
zuletzt aktualisiert am:
07.10.2024

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