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Umweltminister Meyer: „Immer noch viel zu viel Plastik im Meer“

„Runder Tisch Meeresmüll“ in Hannover macht Mikroplastik zum Schwerpunkt des Treffens


PI 016/2025

„Spielzeug und Frischhaltedosen, Autoteile und Wegwerfgeschirr: Kunststoffe finden sich vielfältig in unserem Alltag und werden zu wenig nachhaltig in Kreisläufen genutzt“, so Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer, „noch immer landet viel zu viel Plastikmüll in der Umwelt – und im Meer. Das ist leider Realität. Wir müssen dringend weiter daran arbeiten, das zu ändern.“

Denn mit Blick auf den Müll steht es nicht überall gut um die Nordsee: Auf dem Meeresboden der Nordsee liegen Tausende Kubikmeter Müll, auf 100 Metern Strand wurden zuletzt 205 Müllteile gefunden. „Der Großteil ist nach wie vor Plastik. Das belastet nicht nur die Natur, sondern insbesondere die Tierwelt“, so der Umweltminister. „So sind die Mägen angespülter, toter Eissturmvögel zur Hälfte voll mit Plastikpartikeln.“ Circa 800 Tierarten leiden nachweislich unter den Müllbergen – eine Million Vögel und etwa 100.000 Säugetiere sterben dadurch jährlich weltweit.

Eine „traurige Bilanz“, so Meyer, mit der sich der „Runde Tisch Meeresmüll“ am (heutigen) Donnerstag im Umweltministerium beschäftigt hat. Viele Expertinnen und Experten aus Behörden, Kommunen, Umweltverbänden, Industrie, Wirtschaft, Schifffahrt, Fischerei und Bildung haben dabei ihren Fokus auf das Thema Mikroplastik gelenkt. Denn Probleme mit Plastikmüll und Plastikprodukten beschäftigen immer wieder die Öffentlichkeit. So wurde im Januar über eine Plastik-Pellet-Schwemme an der spanischen Atlantikküste berichtet. Ein Schiff hatte Container mit diesen Vorprodukten verloren. Spezialfirmen und viele freiwillige Helfende waren an den aufwändigen Strandreinigungen beteiligt. Container-Havarien gibt es auch immer wieder vor der Nordseeküste. „Ich begrüße es daher sehr, dass der Runde Tisch das Thema Mikroplastik aktuell zum Schwerpunkt gemacht hat“, so Umweltminister Meyer.

Durch den Runden Tisch Meeresmüll wurde bereits eine Vielzahl von Maßnahmen der europäischen Meeresstrategie (MSRL) unterstützt und vorangetrieben. Die Aktualisierung der nationalen Maßnahmen erfolgt jährlich und erfolgte auch jetzt gerade wieder durch die Kennblattpaten. Der Runde Tisch Meeresmüll gilt daher als wegweisender Ansatz, der für die deutsche Nord- und Ostsee alle wichtigen Akteure an einen Tisch holt. Auch international hat die interdisziplinäre Idee große Beachtung erlangt und gilt als Best-Practice Ansatz. „Unser Monitoring an der Nordsee zeigt einen positiven Trend, das heißt die Situation verbessert sich teilweise und es landet weniger Müll im Meer als in den vergangenen Jahren“, so der Umweltminister. „Dennoch erfordert die globale Vermüllung der Meere ein koordiniertes und kontinuierliches Handeln. Es bleibt daher richtig und wichtig, dass der Runde Tisch Meeresmüll ganz regelmäßig alle wichtigen Akteure zusammenbringt, für dieses Engagement danke ich sehr. Denn: Es bleibt noch viel zu tun.“

Zum Hintergrund:

Der Runde Tisch Meeresmüll wurde 2016 auf Initiative des Niedersächsischen Umweltministeriums, des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes gegründet. Alle drei Institutionen üben weiterhin gemeinsam die Schirmherrschaft aus. Das Gremium besteht aus rund 130 Expertinnen und Experten aus Fischerei, Schifffahrt, Industrie (Kunststoff, Kosmetik, Reifen), Einzelhandel, Wissenschaft, Bildung, Tourismus, Umweltverbänden, Behörden, Politik und Kunst. Der Runde Tisch Meeresmüll unterstützt die Umsetzung nationaler Maßnahmen gegen Meeresmüll und dient als Informationsplattform aller relevanten Interessengruppen.

Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.muell-im-meer.de/de/ueberuns-rundertisch


Artikel-Informationen

erstellt am:
20.02.2025

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