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Umweltmininster Meyer: „Pauschal-Prämie für Schafe und Ziegen entwickelt sich zum Erfolgsmodell“

Start der ersten Förderperiode: 625 Betriebe haben Anträge gestellt, um ihre Tiere vor Wolfsangriffen zu schützen / Land stellt vier Millionen Euro bereit


PI 029/2025


Die neue zusätzliche und vereinfachte Pauschal-Prämie für Halterinnen und Halter von Schafen und Ziegen entwickelt sich zu einem Erfolgsmodell“, so Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. Bis zum Beginn des ersten Förderzeitraums am (morgigen) 1. April 2025 haben 625 Betriebe für 102.284 Tiere einen Antrag bei der Landwirtschaftskammer gestellt, um sie vor Wolfsangriffen zu schützen. Das Land stellt im ersten Bewilligungsjahr dafür etwa vier Millionen Euro bereit. Minister Meyer: „Ich bin sehr froh, dass komplizierte Anträge und langwierige Verfahren jetzt der Vergangenheit angehören und wir den Vorschlag der Schafhalterverbände für eine einfache und unbürokratische Pauschalprämie zurecht in die Tat umgesetzt haben – die Antragszahlen zeichnen hier ein sehr klares Bild. Schneller, einfacher und direkter: Die Mittel für die Weidehaltung von Schafen und Herdenschutz kommen jetzt ohne Umwege bei den Schafhalterinnen und Schafhaltern an. Wir können damit die für den Natur- und Deichschutz so wichtige Schaf- und Ziegenhaltung noch besser unterstützen.“ Nach Angaben der Tierseuchenkasse gibt es in Niedersachsen aktuell 218.554 Schafe und 26.251 Ziegen.

Die neue Förderrichtlinie gilt für Betriebe mit mehr als zehn Schafen oder Ziegen. Wer weniger Tiere hat oder einen tierhaltenden Betrieb neu gründet oder erweitert, kann weiterhin Präventionsmaßnahmen für Zäune und Herdenschutzhunde auf Antrag als Investition gefördert bekommen. Die Tierhaltenden konnten bis Mitte März die jährliche Prämie in Höhe von 260 Euro pro Hektar Weidefläche oder 325 Euro pro Hektar Deichfläche beantragen. Umgerechnet auf die Schaf- bzw. Ziegenzahl sind dies 40 Euro pro Tier auf Weideflächen und 50 Euro pro Tier am Deich. Voraussetzung für die Zahlung ist ein bereits bestehender wolfsabweisender Grundschutz. Meyer: „Nur Betriebe, die ihre Tiere vor dem Wolf angemessen schützen, bekommen die Prämie. Jedoch müssen Zäune oder Herdenschutzhunde nicht mehr mühsam bei der Kammer beantragt und geprüft werden. Damit trägt diese Prämie auch erheblich zu einer unbürokratischen Lösung für den Herdenschutz bei.“

Der Förderzeitraum beträgt fünf Jahre, beginnt am 1. April des ersten Jahres und endet am 31. März des fünften Jahres. Der lange Förderzeitraum sichert den Betrieben eine dauerhafte Unterstützung. Die beweideten Flächen müssen erst zum Ende eines jeweiligen Bewilligungsjahres nachgewiesen werden und können im Jahr flexibel getauscht werden. Nächstes Jahr sind erneut Anträge möglich. Minister Meyer: „Ich freue mich sehr über die große Resonanz und die breite politische Unterstützung von Umweltverbänden und Landwirtschaft für die neue Schaf-Ziegen-Prämie. Gerade auch der Zuschlag für die Deiche ist für uns als Küstenland existenziell.“

Anfang Februar hatte sich das Dialogforum „Weidetierhaltung und Wolf“ auf die vereinfachte Prämie verständigt, sie wurde Ende Februar dann von Umweltminister Meyer und Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte vorgestellt. „Wir erweitern und entbürokratisieren die Förderung für die Weidetierhalterinnen und -halter, das hatten sie selbst schon lange vorgeschlagen. Einfach, schnell und direkt ohne große Bürokratie“, so Meyer. „Außerdem sorgen wir für einen verbesserten und wichtigen Herdenschutz, indem das Geld direkt beim Schafhalter oder der Schafhalterin ankommt und sie dieses Geld für den fünfjährigen Förderzeitraum fest einplanen können. Denn klar ist: Der Wolf wird in Niedersachsen bleiben und nicht wieder ausgerottet. Daher bleibt Herdenschutz so wichtig für einen vernünftigen Ausgleich von Weidetierhaltung und Wolf."


Artikel-Informationen

erstellt am:
31.03.2025

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