Revision im Kernkraftwerk Emsland unter Pandemiebedingungen
Das Kernkraftwerk Emsland (KKE) geht kommenden Freitag zur turnusmäßigen Revision vom Netz. Die Arbeiten finden allerdings unter Pandemiebedingungen statt. „Mit Blick auf die aktuelle Corona-Lage haben wir uns sehr eng mit dem Gesundheitsministerium abgestimmt, damit vor Ort die notwendigen und wichtigen Maßnahmen getroffen werden können“, so Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies. „Der Schutz vor Ansteckung mit dem Corona-Virus muss natürlich auch in diesem Fall eine besondere Rolle spielen.“
So wird – ähnlich wie bei der bereits angelaufenen Revision im Atomkraftwerk (AKW) Grohnde – weniger Personal eingesetzt. Der Energieversorger RWE hat als Kraftwerksbetreiber außerdem zusätzliche Hygieneregeln und Vorsorgekonzepte angekündigt: von Fiebermessen vor Betreten der Anlage, Abstandregelungen, Anweisungen zum Tragen von Mund-Nasen-Schutz bis hin zur vermehrten Desinfektion häufig frequentierter Arbeitsbereiche.
Das Kernkraftwerk Emsland bleibt für voraussichtlich 22 Tage vom Netz. Bei der geplanten Revision stehen neben dem Wechsel von Brennelementen auch routinemäßige Instandhaltungsarbeiten und wiederkehrende Prüfungen an. Während des Stillstands werden 44 der insgesamt 193 Brennelemente gegen neue ausgetauscht und bereits eingesetzte Brennelemente inspiziert. Insgesamt werden etwa 1900 Arbeitsaufträge abgearbeitet. Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten werden vom Ministerium und die hinzugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord und EnSys Hannover kontrolliert und überprüft.