Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Niedersachsen klar Logo

Meyer: „Wir brauchen mehr Insekten- und Auenlebensräume, um Artenvielfalt in Niedersachsen zu stärken“

Projekt für Insektenschutz und ökologisches Gewässernetz der Hase wird mit 3,85 Millionen Euro gefördert


PI 055/2024

Das Gewässernetz der Hase, die in Niedersachsen durch die Landkreise Osnabrück, Cloppenburg und Emsland fließt, ist größtenteils naturfern überprägt. Seine biologische Vielfalt, Struktur und Dynamik sind stark eingeschränkt, die ökologischen Funktionen werden kaum erfüllt. Der „Verein zur Revitalisierung der Haseauen e.V. (Haseauenverein)“ setzt sich als Zusammenschluss verschiedener Landkreise, Kommunen, Unterhaltungs- und Landvolkverbände sowie vieler weiterer Akteursgruppen für die Revitalisierung der Fließgewässerlandschaften im rund 3.000 Quadratkilometer großen ⁠Einzugsgebiet⁠ der Hase ein, welches sich über die Länder Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erstreckt. „Landesweit befindet sich nur ein kleiner Teil der Gewässer und ihre Auen in einem guten ökologischen oder naturnahen Zustand, viele Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensräume sind gefährdet und teilweise schon irreversibel geschädigt“, so Niedersachsens Natur- und Artenschutzminister Christian Meyer bei der (heutigen) Auftaktveranstaltung im Kreishaus Osnabrück. „Darum freue mich, dass wir in Niedersachsen mit dem Hausenauenverein und seinen Mitgliedorganisationen ein erfahrenes Netzwerk und engagierte Akteure haben, die im gesamten Einzugsgebiet der Hase mehr Naturnähe schaffen wollen.“ Das Land Niedersachsen fördert das Projekt mit 550.000 Euro.

Das wichtigste Ziel ist, klimaresiliente Fließgewässer- und Auenlebensräume zu schaffen und die Artenvielfalt im Gewässernetz der Hase zu stärken. Hierbei liegt der Fokus insbesondere auf den Köcherfliegen und Libellen. Revitalisierungsmaßnahmen sollen die Folgen von extremen Niedrigwassersituationen sowie Starkregenereignissen in den Gewässerlandschaften abmildern und notwendige Lebensraumstrukturen schaffen. Während der Projektlaufzeit werden außerdem sogenannte „blaue Klassenzimmer“ geschaffen. Sie verbinden das unmittelbare Erleben eines freifließenden Fließgewässers mit ökologischen Zusammenhängen. Schulgruppen werden in Form von „Mitmach-Baustellen“ und weiteren Umweltbildungsaktionen beteiligt. Insgesamt stehen für das „Haseauenprojekt“ 3,85 Millionen Euro zur Verfügung aus Mitteln vom Bundesamt für Naturschutz (BfN), dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), dem Emsfonds der Niedersächsischen Umweltstiftung und der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz (Heimat- und Kulturpflege).

„Wir müssen uns grundsätzlich intensiver um unsere Gewässer und Auen kümmern und alles daransetzen, ihren ökologischen Zustand nachhaltig zu verbessern“, so Natur- und Artenschutzminister Meyer. „Denn nur durch die Entwicklung naturnaher Gewässer-, Ufer- und Auenstrukturen kann das Vorkommen sensibler Insektengruppen gestärkt und weiter gefördert werden. Naturnahe Auenlandschaften sind gleichzeitig Zentren der Biodiversität, bilden die Grundlage für den vorsorgenden Hochwasserschutz und sind Anziehungspunkte für Naturerleben und Naherholung.“ Mit dem „Niedersächsischen Weg“ sei vor vier Jahren darum ein bundesweit einmaliges Maßnahmenpaket für den Natur-, Arten- und Gewässerschutz geschnürt worden mit dem Ziel, den Insektenrückgang umzukehren und die Vielfalt verschiedener Artengruppen wiederherzustellen und langfristig zu erhalten. Meyer: „Wir stehen hier vor großen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen können – vor allem mit Blick auf den Klimawandel und das Artensterben. Projekte wie die „Hasenaue“ leisten einen wesentlichen Beitrag, um die Fließgewässerqualität zu verbessern. Darum werden wir weitere Projekte wie diese unterstützen, wo es fachlich sinnvoll und praktisch umsetzbar ist.“


Artikel-Informationen

erstellt am:
04.06.2024

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln