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erstellt am:
04.02.2024
PI 015/2024
Vergangenes Jahr wurde in Niedersachsen erstmals seit acht Jahren wieder ein Wolf besendert, jetzt tragen zwei weitere Tiere einen Sender: Ende Januar wurden eine 27 Kilogramm schwere Fähe und ein 34 Kilogramm schwerer Wolfsrüde – unabhängig voneinander – gefangen. Das Wolfsbüro des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) konnte beide Tiere chippen und mit einem Sender versehen. Die Sender schicken regelmäßig Daten und zeigen, wie die Wölfe sich bewegen.
„Ich freue mich über den neuerlichen Erfolg für die Wolfsforschung“, so Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. „Jetzt können viele maßgebliche Daten zum Wolfsverhalten wie Wanderstrecken, Annäherungen an Nutztiere oder Siedlungen gesammelt werden. Darum danke ich dem NLWKN für die gelungenen Besenderungen.“ Bei der Fähe handelt sich nach erster Einschätzung vermutlich um einen Welpen aus dem Frühjahr 2023 oder um einen Jährling. Das Tier wurde gechipt und mit einem Sendehalsband ausgestattet. Auch der Wolfsrüde ist vermutlich ein Jährling oder ein Welpe aus dem Frühjahr 2023 und wurde ebenfalls gechipt sowie mit einem Sendehalsband ausgestattet.
Die Wölfe wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts des NLWKN-Wolfsbüros besendert, die Daten dienen der Analyse des Raum-Zeit-Verhaltens der Wölfe in Niedersachsen. Das bestehende standardisierte Monitoring soll dabei durch Satellitentelemetrie, die eine individuelle Überwachung ermöglicht, intensiviert und erweitert werden. „Das Ziel dabei ist, möglichst viele Informationen zu gewinnen, welche Räume die Tiere nutzen, wie aktiv einzelne Wölfe sind, um somit auch Rückschlüsse auf die Raumnutzung ganzer Rudel, die Wanderbewegungen der Jungtiere und die weitere Ausbreitung des Wolfes in Niedersachsen zu gewinnen“, so Umweltminister Meyer. Die gewonnenen Informationen und Ergebnisse sind als Bestandteil des Monitorings auch länderübergreifend nutzbar. Darüber hinaus erlauben die gesammelten Daten genauere Aussagen zu bestimmten Parametern wie Verbreitung, Population, Habitat und Zukunftsaussichten, die wiederum für die Einschätzung des Erhaltungszustands wichtig sind.
„Unser Ziel ist es, weitere Wölfe zu fangen und zu besendern, um das vorhandene Wissen über Wölfe und damit auch den Herdenschutz in Niedersachsen zu verbessern“, so Umweltminister Meyer. „Denn wenn wir mehr wissen über die Wölfe und ihre Gewohnheiten, kann hoffentlich den Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern noch gezielter geholfen und der Herdenschutz optimiert werden.“
Die Besenderung ist artenschutzrechtlich nach § 28 b Abs. 8 S. 1 NJagdG i.V.m. § 45 Abs. 7 Satz 1Nr. 3 BNatSchG zugelassen. Der genaue Ort der Besenderung werden nicht bekanntgegeben.
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erstellt am:
04.02.2024