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erstellt am:
03.08.2023
PI 071/2023
Die niederländische Regierung hat entschieden, den havarierten Autofrachter „Fremantle Highway“ in den Hafen von Eemshaven in den Niederlanden zu schleppen.
Dazu sagt Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer:
„Die Entscheidung der niederländischen Regierung, den havarierten Frachter jetzt nach Eemshaven zu schleppen, begrüße ich sehr. Ich danke den niederländischen Behörden sehr, dass sie nicht lange zaudern, sondern schnell entschieden haben, wie es mit dem havarierten Frachter weitergehen soll. Mit der Entscheidung endet hoffentlich die Zitterpartie und die Sorge, der Frachter könnte auseinanderbrechen oder sinken und doch noch zu einer Umweltkatastrophe in unserem unschätzbar wertvollen Wattenmeer führen.
Niedersachsen ist mit mehreren Schiffen zur Ölbekämpfung und zur Schlepphilfe während der Überführung in der Nähe Borkums und Emdens in Bereitschaft und bleibt im engen Austausch mit den Niederlanden. Die Kooperation unseres Havariekommandos mit den niederländischen Rettungskräften war und ist wirklich hervorragend. Ich danke allen Helferinnen und Helfern für die gute Arbeit zum Schutz unseres einzigartigen Weltnaturerbes Wattenmeer.
Darüber hinaus unterstütze und begrüße ich die Entscheidung der Weltschifffahrtsorganisation IMO der Vereinten Nationen, die Sicherheits- und Brandschutzstandards für Autofrachter deutlich zu erhöhen und sich auch speziell mit der Gefahr von Bränden von Elektroautos auseinanderzusetzen.
Aber: Wir fordern die Bundesregierung weiterhin auf, endlich die Konsequenzen aus den Schiffkatastrophen Pallas, MSZ Zoe und jetzt dem Brand auf der Freemantle Highway zu ziehen und für Gefahrguttransporte, zu denen auch große Autotransporter gehören, die küstenferne Route mit größerer Entfernung zum geschützten Nationalpark Wattenmeer vorzugeben. Denn wahrscheinlich ist das Wattenmeer gerade noch von einer verheerenden Ölpest verschont geblieben.
Schiffsunglücke werden auch gerade durch die Klimakrise mit häufig auftretenden schweren Stürmen zunehmen. Die Risiken für eine Umweltkatastrophe bei Gefahrguttransporten, besonders mit Öl und Marinediesel, steigen. Das bedeutet, dass nicht nur höhere Umwelt- und Sicherheitsstandards für die Schifffahrt, sondern auch eine klimaneutrale Umrüstung hin zu einer Grünen Schifffahrt ohne fossile Treibstoffe nötig sind. Niedersachsen und seine Häfen unterstützen diesen Prozess für eine ökologische Wende in der Seeschifffahrt. Niedersachsen hat außerdem auf der letzten internationalen Wattenmeerkonferenz in Wilhelmshaven bereits eine Erklärung für Grüne Schifffahrt der niedersächsischen Häfen und den Umweltverbänden erreicht.“
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erstellt am:
03.08.2023