Energieminister Meyer: „Nur zwei schwimmende Flüssiggasterminals vom Bund für Wilhelmshaven geplant“
PI 164/2022
Zur Berichterstattung über die Fertigstellung des ersten Terminals in Wilhelmshaven für eine schwimmende FSRU und mögliche weitere schwimmende Flüssiggasterminals (sog. FSRU) stellt Energieminister Christian Meyer klar:
„Die Bundesregierung hat im Oktober diesen Jahres eine zweite von insgesamt fünf FSRUs (Floating Storage and Regasification Unit) für den Standort Wilhelmshaven gechartert. Damit sollen bis zum Winter 2023/24 insgesamt fünf FSRUs in Deutschland betreiben werden.
Die ersten sollen im Winter 2022/23 in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel an den Start gehen. Die restlichen sog. FRSUs sind geplant für die Standorte Stade und wiederum Wilhelmshaven – als dort dann zweite Einheit. Für eine dritte FSRU in Wilhelmshaven gab es zwar vom Bund Überlegungen, aber aktuell keine Planungen mehr. Der Haltung des Bundes schließe ich mich ausdrücklich an. Darüber hinaus könnte die Gasmenge von 3 FSRUs im entscheidenden Winter 2023/2024 wegen mangelnder Pipeline-Kapazitäten auch nicht in das Ferngasnetz abgegeben werden.“
Man müsse außerdem unterscheiden zwischen den schwimmenden und festen Terminals, so Meyer. „Die schwimmenden FSRU können keinen Wasserstoff aufnehmen, sie werden nur für eine Übergangszeit in der jetzigen Energiekrise eingesetzt, um flüssiges Erdgas zu regasifizieren. Die Einfuhr von fossilem Erdgas ist eine Übergangslösung. Die geplanten festen Terminals in Wilhelmshaven sollen schnellst möglichst zur Drehscheibe für grüne Gase insgesamt werden. Das erste FSRU („Esperanza“) wird für zehn Jahre gechartert, die zweite FSRU soll von TES für längstens 5 Jahre betrieben werden. Sowie das geplante Onshore-Terminal fertig erstellt ist, wird dieses die FSRU ablösen.“
„An dem Terminal sollen dann von TES grüne, klimaneutrale Gase angelandet, aber auch Wasserstoff produziert werden. Wir müssen die fossilen Energieträger so bald als möglich ersetzen, da uns die Klimakrise keine Zeit mehr lässt. Je schneller wir die Erneuerbaren ausbauen und je mehr wir Energie einsparen, umso eher werden wir unabhängig von fossilen Energie-Importen.“
Zum Hintergrund:
FSRU sind Spezialschiffe, auf denen Flüssigerdgas in gasförmiges Gas umgewandelt werden und dann in das Gasnetz eingespeist werden kann. Diese schwimmenden Flüssigerdgasterminals bieten damit die Möglichkeit sehr kurzfristig den Import von LNG in Deutschland zu ermöglichen und so die Unabhängigkeit von (russischem) Pipelinegas voranzutreiben.
Vgl. dazu:
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/09/20220901-bwmk-sichert-sich-fuenftes-schwimmendes-fluessigerdgasterminal-plus-anlandung-gruener-wasserstoff.html
Artikel-Informationen
erstellt am:
14.11.2022