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Olaf Lies stellt Wolfsmanagementplan für Niedersachen vor

PI 150/2022


Seit der Unterschutzstellung des Wolfs in den 1980er Jahren haben sich Wölfe europaweit wieder ausgebreitet. Seit 2011 ist der Wolf offiziell auch in Niedersachsen wieder heimisch. Mittlerweile gilt Niedersachsen mit mehr als 45 Wolfsterritorien als eines der wolfreichsten Bundesländer. In dem nun vorliegenden Niedersächsischen Wolfsmanagementplan werden die wichtigsten Informationen zum Wolf, zum aktuellen rechtlichen Rahmen und zu den Konfliktfeldern dargestellt, sowie die daraus abgeleiteten Handlungsleitlinien und Managementmaßnahmen aufgezeigt.

Umweltminister Olaf Lies: „Niedersachsen hat – nicht zuletzt aufgrund des besonders hohen Zuwachses an Wolfsrudeln – mit einer pragmatischen und vorausschauenden Politik weit über die Landesgrenzen hinaus Maßstäbe gesetzt: Erstklassiges Monitoring, umfangreiche Unterstützung beim Herdenschutz, professionalisierte Rissbegutachtung und beschleunigte Entschädigungen haben ihren Beitrag geleistet, die Akzeptanz für Wölfe trotz aller Schwierigkeiten zu erhalten. Genauso wichtig ist hierfür jedoch das Setzen von Grenzen und die konsequente Entnahme von Problemwölfen. Die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht war ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem vernünftigen Nebeneinander von Mensch, Weidetierhaltung und Wolf.“

Die Rückkehr der Wölfe als ökologische Bereicherung bringt in einer intensiv genutzten Kulturlandschaft enorme Herausforderungen mit sich. Die Weidetierhaltung und damit einhergehend der Schutz der von Offenlandschaften abhängigen Arten sowie die Deichsicherheit sind als bedeutsame Güter mitabzuwägen. Mit dem schnell steigenden Wolfsbestand rückt daher neben Maßnahmen zum Herdenschutz und der wissenschaftlichen Begleitung ein vorausschauendes Management in den Fokus.

Minister Lies: „Mit dem aktuellen Wolfsmanagementplan liegen zum ersten Mal alle relevanten Informationen zum Wolf in Niedersachsen in gebündelter Form vor. Der Plan wurde in den vergangenen Monaten im Rahmen einer Online-Beteiligung mit den betroffenen Akteuren erarbeitet, um eine ausgewogene und sachliche Darstellung zu befördern. Gemeinsam mit unserer Modellierungsstudie zur Populationsentwicklung kann er die Grundlage für einen künftigen Aktionsplan zum Erhalt und zur Regulierung des Wolfsbestandes sein. Der derzeit geltende bundesgesetzliche Rahmen muss jedoch dringend angepasst werden, um in kritischen Situationen schnell und ohne langwierige Gerichtsverfahren reagieren zu können. Die Weidetierhaltung ist für uns in Niedersachsen unersetzlich. Wer seine Tiere artgerecht hält, muss sich bei Problemen mit Wölfen auf einen handlungsfähigen Staat verlassen können.“

Der Managementplan soll fortwährend an aktuelle Erkenntnisse, Erfordernisse und geänderte Rahmenbedingungen angepasst werden.



  Bildrechte: MU

Artikel-Informationen

erstellt am:
07.10.2022

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