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Notifizierungsverfahren abgeschlossen: Flaminia darf zur Reparatur in eine Werft nach Rumänien fahren

Pressemitteilung Nr. 17/2013

HANNOVER. Das havarierte Containerschiff Flaminia darf aus dem JadeWeserPort in Wilhelmshaven auslaufen, um in eine Reparaturwerft nach Rumänien zu fahren. Das nach der EU-Abfallverbringungsverordnung erforderliche Notifizierungsverfahren ist abgeschlossen. Der Schiffseigner, die Reederei NSB aus Buxtehude, hatte dieses Verfahren bei der NGS, der Zentralen Stelle für Sonderabfälle in Niedersachsen, durchgeführt, weil sich an Bord noch Rückstände befinden, die als Abfall einzustufen sind.

Die Flaminia war im Juli 2012 auf dem Atlantik in Brand geraten und dabei schwer beschädigt worden. Das unter deutscher Flagge fahrende Containerschiff wurde schließlich im September unter Aufsicht des Havariekommandos in den JadeWeserPort geschleppt. Dort wurden die Container entladen. Anschließend wurden rund 29.000 Tonnen kontaminiertes Löschwasser abgepumpt und mit Tankschiffen zur Entsorgung zu einem Spezialunternehmen nach Dänemark verbracht. Bei den Rückständen, die jetzt noch an Bord sind, handelt es sich um bei dem Brand zum Teil geschmolzenen Stahlschrott aus Containern und Schiffsteilen sowie um Schlämme aus Brandrückständen und Löschwasser, die nicht vollständig aus dem unzugänglichen Mittelschiff abgepumpt werden konnten.

Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz als oberste Abfallbehörde hatte in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg und der NGS die Reederei frühzeitig darauf hingewiesen, dass die Verbringung von Abfällen ins Ausland notifizierungspflichtig ist. Die Reederei hatte daraufhin ein Entsorgungskonzept vorgelegt, dem auch die rumänischen Behörden zustimmen mussten. Nach dem Plan der Reederei wird die Flaminia nun weitgehend aus eigener Kraft nach Rumänien fahren. Dort soll die ausgebrannte Mittelschiffssektion des Schiffes entfernt und ersetzt werden.

Eine Bescheinigung über die Seetauglichkeit hat der Reeder vorgelegt. Die Hafenbehörde hat keine Bedenken gegen das Auslaufen der Flaminia. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven konnte die schifffahrtspolizeiliche Genehmigung zum Auslaufen erteilen – unter der Bedingung, dass das Notifizierungsverfahren abgeschlossen ist. Dies ist heute geschehen.

„Dank der schnellen Reaktion aller Entscheidungsträger konnte eine Umweltkatastrophe vermieden werden und eine sachgerechte Behandlung der Abfälle organisiert werden“, erklärte Umweltminister Stefan Wenzel.

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erstellt am:
15.03.2013

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