Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Niedersachsen klar Logo

Meyer: „Umsetzung des Masterplan Ems auf gutem Weg“

Lenkungskreis tagt in Leer und besichtigt Tidepolder Coldemüntje


PI 084/2024


Der Lenkungskreis des Masterplans Ems 2050 hat sich am (heutigen) Mittwoch im Maritimen Kompetenzzentrum in Leer in einer turnusmäßigen Sitzung über den Sachstand der Projekte informiert. Unter Vorsitz von Niedersachsens Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Christian Meyer, ging es unter anderem um die Planung für die Flexible Tidesteuerung. Mit diesem Kernprojekt des Masterplans Ems soll die Verschlickung der Ems deutlich reduziert werden und damit, so Minister Meyer, „die Interessen des Natur- und Artenschutzes sowie denen der Wirtschaft auf den besten gemeinsamen Nenner gebracht werden“. Ziel des Masterplans Ems ist es, die ökologische Qualität der Ems und ihrer Lebensräume dauerhaft wiederherzustellen.

Nachdem sich der Lenkungskreis als höchstes Gremium des Masterplans Ems im November 2023 für die Variante Tideniedrigwasseranhebung entschieden hatte, begannen beim federführenden Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die Vorbereitungen für das Planfeststellungsverfahren, das voraussichtlich 2025 beginnen soll. Eine Genehmigung wird für 2026 angestrebt. Wie in den bisherigen Verfahren üblich wird versucht, schon vor Verfahrensbeginn mit allen Betroffenen mögliche Interessenkonflikte auszuräumen. „Wir sind da auf einem sehr guten Weg, weil wir seit langer Zeit in sehr guten und konstruktiven Diskussionen mit allen Beteiligten sind“, so der Minister.

Im Anschluss an die Sitzung besichtigte der Lenkungskreis die Baustelle des Tidepolders Coldemüntje in der Gemeinde Westoverledingen. Seit Mai 2022 wird hier der erste tidebeeinflusste Lebensraum des Masterplans Ems gebaut. Durch umfangreiche Erdarbeiten wird hier auf rund 30 Hektar ein Prielsystem angelegt, das durch ein Ein- und Auslassbauwerk durch den Emsdeich an die die Tide der Ems angeschlossen wird. Der Polder wird Tieren und Pflanzen, die auf wechselnde Wasserstände und die sich daraus ergebenden Biotope angewiesen sind, Lebensräume sowie Brutmöglichkeiten eröffnen, die durch den Ausbau der Ems stark dezimiert wurden. Die Inbetriebnahme soll 2025 erfolgen.


Zum Hintergrund:
Der Lenkungskreis ist das höchste Gremium des Masterplans Ems 2050. Mitglieder sind die Spitzenvertreter aller Vertragspartner (Land Niedersachsen, Bundeswasserstraßenverwaltung, Landkreise Emsland und Leer, Stadt Emden, die Umweltverbände NABU, BUND und WWF sowie die Meyer Werft). Der Masterplan Ems 2050 wurde 2015 unterzeichnet. Mit den in dem Vertrag festgelegten Maßnahmen wurde ein Vertragsverletzungsverfahren der EU abgewendet. Hintergrund war die Verletzung von Umweltrichtlinien wie u.a. Wasserrahmenrichtlinie, Natura 2000 und FFH.

Mehr Informationen finden Sie hier: masterplan-ems.info


Artikel-Informationen

erstellt am:
14.08.2024

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln