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Meyer: „Herausragende Klimaschutzinnovation aus Niedersachsen“

- Unternehmen baut Betonrohre ohne klimaschädlichen Zement -


PI 011/2025


Gegen 50 Mitkonkurrenten hat sich das Unternehmen Berding Beton aus Steinfeld (Landkreis Vechta) vergangenes Jahr durchgesetzt – und damit den „Klimainnovationspreis Niedersachsen“ gewonnen. Es ist bundesweit das erste Unternehmen, das zementfreie Betonrohre klimafreundlich herstellt. „Das ist eine Superinnovation für den Klimaschutz aus Niedersachsen“, so Niedersachsens Energie- und Klimaschutzminister Christian Meyer. Durch den Verzicht auf Zement fallen bei der Betonrohrproduktion nach Angaben des Unternehmens bis zu 70 Prozent weniger CO2-Emmissionen an. „Solche tollen Ideen und Innovationen können und sollen Vorbild für andere Unternehmen sein, sich ebenfalls für den Klimaschutz stark zu machen – und darum bin ich heute hier“, so Meyer bei seinem Unternehmensbesuch in Steinfeld am (heutigen) Dienstag.

Den „Klimainnovationspreis Niedersachsen“ hat Berding Beton für das Projekt „next.beton“ gewonnen und damit für den vollständigen Verzicht auf den klimaschädlichen Rohstoff Zement bei gleichzeitiger Verbesserung der Produkteigenschaften. Klimaschutzminister Meyer: „Zement ist ein wesentlicher Bestandteil von Beton und in der Herstellung extrem CO2-intensiv. Und Beton gilt als weltweit wichtigster Baustoff, so dass die gigantischen Mengen an benötigtem Zement global gesehen erheblich zum Klimawandel beitragen. Trotz des technischen Fortschritts können in der Zementherstellung nicht alle Emissionen vollständig vermieden werden. Dass ein niedersächsisches Unternehmen es geschafft hat, ein Beton-Produkt zu entwickeln, bei dem in der Herstellung ganz auf Zement verzichtet werden kann, ist in meinen Augen ein absoluter Meilenstein für den Klimaschutz im Bausektor! Das Unternehmen aus Steinfeld bietet damit ein Produkt der Zukunft schon heute an.“

Zum Hintergrund:

Bei der Zementherstellung wird Kalk bei hohen Temperaturen gebrannt. Durch den Verzicht auf Zement entfällt bei „next.beton“ das energie- und CO2-intensive Kalkbrennen. Umgerechnet sind das 240 Kilogramm weniger CO2 pro Kubikmeter und potenzielle 40.000 Tonnen CO2 pro Jahr übertragen auf das gesamte Kanalbauportfolio des Unternehmens.

In „next.beton“ werden statt Zement so genannte Geopolymere eingesetzt. Geopolymere sind mineralische Bindemittel, die aus Hochofenschlacke gewonnen werden. Ihre Herstellung kommt mit deutlich weniger Energie aus, da die Hitzebehandlung bereits im Hochofen stattgefunden hat. Bisher auf Spezialanwendungen beschränkt, ist die Anwendung in „herkömmlichen“ Betonprodukten ein echter Quantensprung und ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Weil auf Grund des Herstellungsprozess kein Kalk im Produkt enthalten ist, ist „next.beton“ weniger anfällig bei Kontakt mit Säuren und im Abwasser gelöstes Streusalz. Daher kommt das Betonrohr ohne zusätzliche Beschichtungen aus (XA3-Konformität). Durch diese Eigenschaft sind die Produkte langlebiger als herkömmliche Betonrohre.


Artikel-Informationen

erstellt am:
12.02.2025

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