Mehr Klimaschutz durch eine nachhaltige Mobilität in Niedersachsen – DLR-Forschungsinstitut übergibt Fachgutachten an Umweltminister Lies
Im Dezember des letzten Jahres hat der Landtag das Niedersächsische Klimagesetz beschlossen. Eine differenzierte Studie zur Mobilitäts- und Energiewende in Niedersachsen soll dabei helfen, die ambitionierten Vorgaben der Landesregierung zum Klimaschutz wirksam in die Praxis zu bringen. Prof.‘in Dr. Meike Jipp, Leiterin des DLR-Instituts für Verkehrsforschung in Berlin, hat heute (25.05.2021) offiziell die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zur nachhaltigen Mobilität in Niedersachsen an den Umwelt- und Energieminister Olaf Lies übergeben. Wissenschaftlerinnen aus Oldenburg und Berlin hatten im Auftrag des Umweltministeriums unter anderem die renommierte nationale Studie „Mobilität in Deutschland“ für das Bundesland ausgewertet.
„Nicht nur die zunehmende Erderwärmung, auch die Extremwetterereignisse zeigen, es kann kein ‚Weiter so‘ geben. Das Bundesverfassungsgericht verdeutlichte jüngst, dass wir einen konsequenten Klimaschutz für alle Sektoren benötigen“, so Lies am Dienstag in Hannover. „Gerade der Verkehrssektor hat noch immer großen Nachholbedarf. Angesichts der seit 1990 weitgehend stagnierenden Treibhausgasbilanz müssen wir hier mit Nachdruck und deutlich mehr Ambitionen agieren. Unser Klimagesetz schreibt es heute schon fest: bis spätestens 2040 soll der Energiebedarf in Niedersachsen bilanziell durch Erneuerbare gedeckt werden. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen: bereits der Energiebedarf für den motorisierten Individualverkehr erfordert einen ambitionierten, überproportionalen Ausbau der Erneuerbaren Energien, insbesondere der Windenergie und der Solarenergie“.
Prof.‘in Dr. Meike Jipp: „Mit dem Gutachten ‚NeueWege‘ haben wir zum ersten Mal die bundesweite Studie „Mobilität in Deutschland“ speziell für ein Bundesland ausgewertet. Die Ergebnisse ermöglichen die Umsetzung differenzierter Handlungskonzepte. Vor allem im ländlichen Raum müssen neue Mobilitätsangebote gestärkt werden. Das Phänomen einer wachsenden Verkehrsleistung zeigt sich aber auch in den Städten. Es gilt also, attraktive, klimafreundliche Alternativen wie den Rad- und Fußverkehr weiter zu unterstützen“.
Umweltminister Lies sieht die Landesregierung auch weiterhin gefordert, den Ausbau der Ladeinfrastruktur voranzutreiben: „Wenn wir davon ausgehen, dass im Jahr 2030 rund 1 Million Elektrofahrzeuge in Niedersachsen unterwegs sind, muss eine attraktive öffentliche Ladeinfrastruktur neben den privaten Lademöglichkeiten rasch flächendeckend vorgehalten werden. Wir brauchen einen klugen Mix aus Schnell- und Normalladeinfrastruktur, damit wir den Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger gerecht werden und zugleich ein intelligentes Lade- und Lastmanagement für eine erfolgreiche Energiewende umsetzen können“.
Den Link zur Mitteilung des DLR und zur Studie finden hier