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Lies: „Seehundstation in schwieriger Zeit helfen“

Land unterstützt Seehundstation in der Corona-Krise mit 375.000 Euro


PI 55/2020

Junge Seehunde, die durch Störungen vom Muttertier getrennt und oft weitab vom Wurfplatz angetrieben werden, werden in der Seehundstation Norddeich versorgt, bis sie wieder in die Nordsee zurückgebracht werden und dort überleben können. Die Station, die auch umfassend über das Wattenmeer und den Lebensraum Wattenmeer der Seehunde und Robben informiert, wird vor allem von Urlaubern gerne besucht. Mit Blick auf die aktuelle Corona-Situation musste auch die Seehundstation vorübergehend schließen. Während der Schließung (aber auch nach Wiedereröffnung) hat sie mit Mindereinnahmen zu kämpfen, die Betriebskosten für die Versorgung der Tiere laufen dennoch weiter. „Ich freue mich sehr, dass wir die Seehundstation mit 375.000 Euro unterstützen können“, so Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies. „Wir können und wollen auch langfristig nicht auf die vielfältigen Arbeiten verzichten, die hier geleistet werden. Ich danke ganz besonders den Kolleginnen und Kollegen der Seehundstation und den vielen ehrenamtlichen Unterstützern, die trotz der schwierigen Lage die notwendigen Arbeiten sichergestellt haben und jetzt schon wieder mit vollem Einsatz dabei sind.“ Ein Großteil der Arbeit für die Seehundstation wird von rund

80 ehrenamtlichen Wattenjagdaufsehern wahrgenommen. „Auch für sie ist das Geld enorm wichtig, weil sie dadurch ihre Arbeit fortsetzen können“, so Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast. „Sie leisten durch die Bergung der Heuler eine unverzichtbare Arbeit für die Sicherung des Seehundbestandes.“

Was viele nicht wissen: Die Seehundstation kümmert sich nicht nur um die Versorgung und Aufzucht von verwaisten Seehunden und Kegelrobben. Mit den erzielten Einnahmen wird auch eine Vogelpflegestation finanziert. Die Seehundstation ist eine von 22 nach dem Bundesnaturschutzgesetz anerkannten Betreuungsstationen in Niedersachsen. Diese Stationen nehmen verletzt, krank oder hilflos aufgefundene Wildtiere auf, um sie gesund zu pflegen und anschließend wieder auszuwildern. In Norddeich kümmert sich die Station nicht nur um Seevögel, sondern um alle Vogelarten wie Greifvögel oder Spechte. Betreut wird ein großer räumlicher Bereich von Leer über die ostfriesischen Inseln bis zu den küstennahen Bereichen des Landkreises Friesland.

Darüber hinaus ist die Seehundstation ein anerkanntes Nationalparkhaus, in dem Umweltbildung einen festen Platz hat. Auch in diesem Bereich fallen aufgrund der Corona-Lage Einnahmen weg. Insgesamt sei der Erhalt des Standortes mit Blick auf den Schutz von Natur und Umwelt von großer Bedeutung, so Umweltminister Lies: „In der Vergangenheit hat die Seehundstation uns unterstützt, die Bedeutung des Nationalparks Wattenmeer und die Aufgabe des Schutzes der Natur den Menschen nahe zu bringen. Nun liegt es beim Land, der Seehundstation in der aktuell schwierigen Zeit zu helfen.“


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