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erstellt am:
15.01.2024
PI 007/2024
Immer noch „tief beeindruckt“ von den jüngsten Ereignissen und der Gemeinschaftsleistung von mehr als 100.000 Helferinnen und Helfern beim großen landesweiten Hochwasser ist Niedersachsens Deich- und Klimaschutzminister Christian Meyer zur (heutigen) „Zukunftswerkstatt“ in den Landkreis Stade gefahren, die sich mit aktuellen Herausforderungen und Perspektiven für den Hochwasserschutz an der Elbe beschäftigt. „Seit Weihnachten dürfte jedem klar sein: Der Klimawandel und seine Folgen sind keine blanke Theorie. Tagelange Regengüsse auf ausgetrocknete Böden, die das Wasser nicht auffangen konnten, haben weite Teile Niedersachsens in regelrechte Seenlandschaften verwandelt“, so der Minister. „Noch nie war es in Niedersachsen im Sommer so trocken und im Winter so nass wie zuletzt. Darum müssen wir landesweit sowohl den Klimaschutz als auch den Küsten- und Hochwasserschutz massiv verstärken. Dank der vielen haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die nahezu rund um die Uhr im Einsatz waren, haben unsere Binnendeiche gehalten und noch Schlimmeres verhindert. Darum müssen und werden wir künftig finanziell und personell noch mehr in die Deiche an unseren Küsten und im Binnenland investieren – denn Deiche schützen die Menschen und deren Hab und Gut.“
In Niedersachsen werden rund 1,1 Millionen Menschen durch Deiche geschützt, auf einer Gesamtlänge von 610 Kilometern. Die anhaltende Klimakrise wird die Situation an den Deichen weiter verschärfen: Extremwettereignisse wie Sturmfluten oder Dauerregen werden sich häufen. „Die Deiche müssen also großen Belastungen standhalten – und das wesentlich öfter als bisher“, so Minister Meyer. Sie instand zu halten und auf das Klima-Vorsorgemaß von einem Meter anzupassen sei für sich schon eine gewaltige Kraftanstrengung. „Darum bin sehr froh, dass wir durch unsere Haushaltsberatungen die vom Bund geplanten Kürzungen im Küsten- und Hochwasserschutz abwenden konnten.“ Mehr noch: Durch Umschichtungen im Landeshaushalt konnten die Mittel sogar um rund 20 Prozent auf 78,7 Millionen pro Jahr aufgestockt werden. „Das unterstreicht: Küsten- und Hochwasserschutz hat auch künftig in Niedersachsen höchste Priorität“, so der Minister.
So sind auch im Landkreis Stade die Hauptdeiche in weiten Strecken gut einen halben Meter zu niedrig. Mit Blick auf den zu erwartenden Meeresspiegelanstieg in nächsten Jahrzehnten heißt das: Die Deiche müssen um etwa 1,5 Meter erhöht und entsprechende Siele, Sperrwerke und Mündungsschöpfwerke ebenfalls angepasst werden. „Wir sind in engem Austausch mit den Deichverbänden und arbeiten intensiv daran, vor allem die Planungen schneller voranzutreiben“, so Deich- und Klimaschutzminister Meyer. So wurde mit dem Haushaltsplanentwurf 2024 die wichtige Personalaufstockung um insgesamt 18 Stellen beim NLWKN erreicht. Meyer: „Das war der Auftakt für eine verbesserte Personalausstattung beim NLWKN, um den vorhandenen und anstehenden wichtigen Zukunftsaufgaben bei Klimaanpassung, Wasser- und Naturschutz weiterhin gerecht werden und sie bestmöglich bewältigen zu können.“ Insgesamt werden in diesem Jahr 400 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim NLWKN im Bereich Hochwasser- und Küstenschutz arbeiten, bislang waren es 230.
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erstellt am:
15.01.2024