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Folgen der Klimakrise: Was können wir für die Menschen tun?

Fachtagung stärkt Zusammenarbeit in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz, Gesundheit und Soziales sowie Bauen und Stadtentwicklung


PI 014/2025

Die Klimakrise mit ihren Auswirkungen wie Hitze, Trockenheit oder der Zunahme invasiver Arten (und damit verbundenen, neuen Krankheitserregern) kann zukünftig starke nachteilige Auswirkungen auf uns alle haben. Maßnahmen wie Hitzeaktionspläne, Katastrophenschutz und eine angepasste Stadtplanung werden immer relevanter. Und damit kommt Niedersachsens Kommunen in der Klimakrise eine doppelte Rolle zu: Zum einen sind steigende Temperaturen, Hitze und Trockenheit ein Gesundheitsrisiko für Bürgerinnen und Bürger und verstärken bestehende soziale Unterschiede. Zum anderen haben kommunale Entscheidungen zur Bebauung und Stadtplanung unmittelbaren Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung. Kommunen sind außerdem Ort für Maßnahmen und Angebote im Klimaschutz, in der Klimaanpassung und in der Gesundheitsförderung, verantworten Bildungs- und Pflegeeinrichtungen und haben damit Gestaltungsspielraum. Um Kommunen zukunftsfähig, resilient und gesundheitsfördernd zu gestalten, braucht es aber die Zusammenarbeit von Akteurinnen und Akteuren aus den Bereichen Gesundheit, Soziales, Umwelt- und Klimaschutz sowie Bauen und Stadtentwicklung.

Eben diese Akteurinnen und Akteure zusammenzubringen und einen interdisziplinären Austausch zu ermöglichen, war Ziel der (heutigen) Tagung „Klimawandel, Gesundheit und Stadtplanung konsequent zusammen denken“. Die Tagung war eine Kooperationsveranstaltung der Landesvereinigung für Gesundheit & Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. (LVG), der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände und dem Niedersächsischen Kompetenzzentrum Klimawandel (NIKO), das im Niedersächsischen Umweltministerium angesiedelt ist. Dabei haben Christian Meyer (Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz), Dr. Christine Arbogast (Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung) und Olaf Lies (Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) jeweils Impulse aus ihren Ressortbereichen gegeben und auf dem Podium diskutiert mit Dr. Marco Trips (Niedersächsischer Städte- und Gemeindebund, Vorsitzender der AG der Kommunalen Spitzenverbände in Niedersachsen), Prof. Dr. Claudia Hornberg (Universität Bielefeld), Sandra Kuwatsch (AOK Niedersachsen) und Robert Marlow (Architektenkammer Niedersachsen).

Christian Meyer (Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz): „Hitzewellen und Dürren, Starkregenereignisse und extreme Hochwasser: Die Folgen der Klimakrise werden für uns alle immer dramatischer spürbar. Wir brauchen regional differenzierte Anpassungsstrategien an den schnellen Temperaturanstieg und dessen Folgen, um die Resilienz unserer Ökosysteme zu stärken und die Bewohnerinnen und Bewohner Niedersachsens vor Belastungen und Schäden zu bewahren. Denn die Klimakrise greift in nahezu alle Bereiche unseres Lebens ein: bei der Wasserwirtschaft, dem Gesundheitsschutz, dem Bauwesen oder auch dem Katastrophenschutz. Hier und an anderen Stellen die richtige und wichtige Vorsorge zu treffen, kostet viel Geld. Nichts zu tun aber noch viel mehr. Eine geeignete vorsorgende Anpassung an alle Folgen des Klimaerhitzung ist daher unerlässlich. Aber das schaffen wir nicht alleine: Wir brauchen ganz dringend eine verlässliche und dauerhafte Finanzierung der Klimafolgenanpassung durch den Bund – auch nach der anstehenden Bundestagswahl.“

Dr. Christine Arbogast (Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung): „Gesundheit und Klima sind eng verzahnt. Zu erwartende Extremwetterlagen werden besonders vulnerable Personen vor große Herausforderungen stellen. So sind zum Beispiel langandauernde Hitzeperioden belastend für ältere und pflegebedürftige Menschen oder auch für Kinder. Deshalb ist es wichtig, dass wir in diesem Bereich eng zusammenarbeiten und das vorhandene Wissen auf eine breite Basis stellen.“

Olaf Lies (Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung): „Der Klimawandel verändert unsere Städte und Gemeinden grundlegend. Hitzeperioden, Starkregen und Luftverschmutzung stellen nicht nur Umweltprobleme dar, sondern wirken sich auch unmittelbar auf die Gesundheit der Menschen aus. Eine vorausschauende Stadtplanung muss daher Klimaschutz, Klimaanpassung und Gesundheitsvorsorge zusammendenken. Kommunen haben hier eine Schlüsselrolle: Sie gestalten lebenswerte Quartiere, sorgen für grüne Freiräume und schaffen eine klimaresiliente Infrastruktur. Entscheidend ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadtentwicklung, Umwelt- und Gesundheitsbereichen. Diese Veranstaltung bietet die Chance, Fachwissen zu bündeln und nachhaltige Lösungen für die Städte und Gemeinden von morgen zu entwickeln.“

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.02.2025

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