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erstellt am:
31.08.2018
Niedersachsen ist und bleibt Treiber und Motor der Energiewende in Deutschland: Das belegen die Zahlen des Energiewendeberichts 2018, der heute (Freitag) von Energieminister Olaf Lies in Hannover vorgestellt wurde. Demnach kann Niedersachsen bereits 60 Prozent seines Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energieträgern decken. Niedersachsen sorgt für mehr als ein Viertel des bundesweiten Windenergiezubaus und belegt damit Platz 1 im Bundesländervergleich. Bei der Bruttostromerzeugung liegen die Erneuerbaren mit einem Anteil von 40,3 Prozent weit vorne. Bei der fossilen Stromerzeugung hat Gas inzwischen die Kohle überholt.
Energieminister Olaf Lies: „Niedersachsen als Windenergieland Nr. 1 ist es gelungen, seinen Spitzenplatz bei der Windenergie weiter auszubauen. Wind als Rohstoff des Nordens gewinnt immer mehr an Bedeutung. Rechnerisch können wir bereits fast 60 Prozent unseres Stromverbrauchs in Niedersachsen durch Erneuerbare decken. Die Ergebnisse des Energiewendeberichts können sich sehen lassen und belegen: Niedersachsen ist auf Kurs. In Niedersachsen findet die Energiewende statt. Für uns in Niedersachsen ist die Energiewende eine große Chance. Industrie folgt Energie und die CO2-freie Energieversorgung wird ein Standortvorteil für unser Bundesland. Wir wollen erneuerbare Energien nicht nur erzeugen und transportieren. Wir wollen sie hier nutzen, um Wohlstand und Wachstum zu sichern.“
Energieminister Olaf Lies mahnte, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen. Nachholbedarf gebe es vor allem noch im Verkehrs- und Wärmebereich. So zeige der Bericht, dass ein Viertel der energiebedingten CO2-Emissionen im Verkehr verursacht werden. Seit 1990 bewege sich der Treibhausgasausstoß des Verkehrssektors auf demselben Niveau. „Hier müssen wir durch E-Mobilität, den Einsatz von Wasserstoff und anderen alternativen Kraftstoffen im wahrsten Sinne des Wortes Fahrt bei der Verkehrswende aufnehmen und das Tempo anziehen“, sagte Lies. Auch der Wärmebereich hinke bei der Energiewende noch hinterher. „In der energetischen Sanierung von Gebäuden liegt viel Einsparpotenzial. Wir wollen anstelle von Verzichtsdebatten Lösungen aufzeigen, dafür brauchen wir weniger gesetzlichen Zwang als vielmehr umfangreiche Beratungsangebote und Fördermöglichkeiten“. Die Klima- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) unterstützt mit ihrer Arbeit die Wärmewende.
Den Bund forderte Lies auf, die Energiewende nicht auszubremsen und Sonderausschreibungen, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, endlich auf den Weg zu bringen: „Die Branche braucht verlässliche Rahmenbedingungen. Deshalb muss der Bund zugesagte Sonderausschreibungen jetzt auf den Weg bringen. Der Ausbaudeckel für die Offshore-Windenergie muss weg. Bei der Onshore-Windkraft brauchen wir weitere und nachholende Ausschreibungen, um einen Fadenriss zu verhindern. Sonderausschreibungen für Onshore sowie ein Beitrag der Offshore-Windenergie stehen schließlich im Koalitionsvertrag und müssen endlich angepackt werden.“
Der Energiewendebericht wird zum zweiten Mal veröffentlicht. Er ergänzt die Niedersächsische Energie- und CO2-Bilanz 2015 des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN). Die Energie- und CO2-Bilanz für das Berichtsjahr 2016 befindet sich noch in der Erstellung. Der Energiewendebericht 2018 dokumentiert den Stand der Energiewende in Niedersachsen und präsentiert Kennzahlen zum Energieverbrauch und zur Energieproduktivität, zu Stromverbrauch und Stromerzeugung sowie zu den Treibhausgasemissionen. Ebenfalls werden die Entwicklung von Beschäftigtenzahlen sowie von Strom- und Gaspreisen dargestellt. Ein thematischer Schwerpunkt liegt auf dem Bereich der energetischen Verknüpfung – sprich der Kopplung - des Stromsektors mit den Sektoren Wärme und Verkehr.
Der Bericht ist als Broschüre und auf der Homepage des Umweltministeriums unter www.umwelt.niedersachsen.de/119325.html verfügbar.
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31.08.2018