Der Niedersächsische Weg: Maßnahmenpaket für den Natur- und Gewässerschutz in Niedersachsen
Die Landesregierung erarbeitet derzeit eine breite Vereinbarung zu Arten-, Natur- und Gewässerschutz mit den wichtigsten beteiligten Akteuren: Umwelt- und Landwirtschaftsministerium, Umwelt- und Naturschutzverbände, Landvolk sowie Landwirtschaftskammer. „Unser Ziel ist es, auf einem niedersächsischen Weg zu einer breiten Vereinbarung von möglichst vielen Organisationen zu kommen, damit Artenschutz und Biodiversität in den nächsten Jahren auf langfristige und verlässliche Beine gestellt werden können“, erklärte Umweltminister Olaf Lies auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast am Montag in Hannover. „Wir gehen bewusst den Konsens-Weg. Ein Bürgerbegehren führt dagegen eher zu Konflikten, die teils auf der Straße ausgetragen werden. Das hilft niemandem, schon gar nicht der Natur“, ergänzte Lies.
Konkrete Inhalte des Maßnahmenpakets sollen unter anderem sein: Ein Aktionsprogramm zu Insektenschutz, für Natura 2000-Gebiete wird eine große Aufstockung der Mittel zur Finanzierung der Maßnahmen angestrebt, im niedersächsischen Naturschutzgesetz sollen weitere Biotoptypen aufgenommen werden und durch eine kluge Biotopvernetzung wird die Artenvielfalt gestärkt. Weitere tragende Elemente: Ausbau des ökologischen Landbaus, Ausweisung und Monitoring von Gewässerrandstreifen sowie klimaschonende Bewirtschaftung.
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast möchte mit der gemeinsamen Vereinbarung zwei Hauptziele erreichen: Zum einen den Ausbau des ökologischen Landbaus. Zum anderen eine Strategie zur Reduktion des Pflanzenschutzes. Vor Journalisten erläuterte sie, dass sich bis 2025 die Zahl der Öko-Betriebe auf zehn Prozent verdoppeln und bis 2030 auf 15 Prozent steigern soll. Das soll unter anderem durch die Aufstockung der Mittel für umstellungswillige Betriebe erreicht werden. Außerdem würden weitere Ökomodellregionen in Niedersachsen zur Stärkung der regionalen Wertschöpfungsketten ausgewiesen. Beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verwies die Ministerin auf die Zielvorgaben der Ackerbaustrategie des Bundes. Zusätzlich ermögliche eine moderne, digitale Ausbringtechnik einen sparsamen Einsatz der Wirkstoffe. „Unser gemeinsamer Weg ist ein starkes Signal für den Artenschutz. Landwirte haben als Teil der Lösung den Schlüssel in der Hand. Wenn wir sie als Bauern fordern, müssen wir sie auch fördern“, stellte Ministerin Otte-Kinast klar.