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Antwort auf die mündliche Anfrage zu: Stromgewinnung aus Wind im vergangenen Jahr

Der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel hat namens der Landesregierung auf eine mündliche Anfrage der Abgeordneten Jörg Bode, Horst Kortlang, Dr. Gero Hocker und Almuth von Below-Neufeldt (FDP) geantwortet.

Vorbemerkung der Abgeordneten

Windkraft gehört zu den volatilen Energiearten. Wenn zum Zeitpunkt der Erzeugung zu viel Energie erzeugt wurde, muss sie abgegeben werden. Wird zu wenig Energie erzeugt, muss hinzugekauft werden.

Vorbemerkung der Landesregierung

Die Niedersächsische Landesregierung hat sich im Rahmen des am 16.08.2016 beschlossenen Leitbilds einer nachhaltigen Energie- und Klimaschutzpolitik das Ziel gesetzt, die Energieversorgung spätestens bis zum Jahr 2050 nahezu vollständig auf Erneuerbare Energien umzustellen. Auf diese Weise soll ein Beitrag zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens geleistet werden. Die Transformation des Energieversorgungssystems bietet zugleich erhebliche wirtschaftliche Potentiale für Niedersachsen.

In einem auf Erneuerbaren Energien basierenden Stromversorgungssystem kommt Flexibilitätsoptionen zum Ausgleich der zunehmenden erzeugungsseitigen Volatilität eine zentrale Rolle zu. Die niedersächsische Landesregierung setzt sich daher intensiv dafür ein, die Rahmenbedingungen für Flexibilitätsoptionen zu verbessern. Flexibilitätspotentiale ergeben sich insbesondere durch die Sektorkopplung, den Netz- und Speicherausbau, den europäischen Strombinnenmarkt und die Digitalisierung. Zudem wird das Potential der Wasserkraftwerke in Deutschland und in den Nachbarländern bislang nicht vollständig genutzt. Auch hier liegen noch Potentiale.

Ab Mitte der 20er Jahre werden Solarwasserstoff, Methanol und Methan aus erneuerbaren Quellen (Power to X) und andere Flexibilitäten eine zunehmend größere Rolle spielen. Redox-Flow Batterien und viele andere Technologien stellen Optionen im F+E Status dar.

1.Wie viel Strom wurde im vergangenen Jahr durch Windräder erzeugt?

Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch betrug 2015 in Niedersachsen insgesamt 55,5 Prozent. Der Anteil an der Bruttostromerzeugung betrug im Jahr 2015 40,1 Prozent. Davon Wind 24,3 Prozent, Photovoltaik 3,8 Prozent, Biomasse 11,5 Prozent, Wasserkraft 0,3 Prozent, sonstige 0,2 Prozent. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen gibt für 2016 folgende vorläufigen Zahlen an: In Deutschland wurde im Jahr 2016 eine Strommenge von 66,3 Mrd. kWh Onshore- und 12,6 Mrd. kWh Offshore-Strom eingespeist.

2.In wie vielen Stunden erzeugten Windräder im vergangenen Jahr in Niedersachsen Strom unter Volllast?

Der Landesregierung liegen keine Daten der amtlichen Statistik dazu vor, in wie vielen Stunden in Niedersachsen in 2016 Windenergieanlagen unter Volllast produzierten. Die durchschnittlichen Volllaststunden des bundesweiten Bestandes von Windenergieanlagen an Land werden von Fraunhofer IWES (Wind Monitor) für das Jahr 2016 auf 1.553 geschätzt. Für 2016 neu errichtete Onshore-Windenergieanlagen liegt die erwartete mittlere Volllaststundenzahl bei 2.721. Für Wind Offshore werden 4.400 h, Photovoltaik 840 – 1.010 h, Biomasse 6.000 h, Geothermie 8.300 h genannt.

3.In wie vielen Stunden erzeugten Windräder im vergangenen Jahr in Niedersachsen gar keinen Strom?

Ausweislich der von den Übertragungsnetzbetreibern veröffentlichten Online-Hochrechnung der Istwerte für Windenergie Onshore und Windenergie Offshore gab es im Jahr 2016 deutschlandweit keine einzige Stunde, in der es keine Windstromerzeugung gab. Bundesländerscharfe Daten liegen der Landesregierung nicht vor.

Artikel-Informationen

erstellt am:
21.09.2017

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