Artikel-Informationen
erstellt am:
24.07.2006
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010
Umweltminister Sander vergibt Umweltpreis 2006 der Niedersächsischen Umweltstiftung an Verein für Natursport und Kunst Hase-Ems e.V., Jugendgruppe Kinderwald, Jugendfeuerwehren der Samtgemeinde Thedinghausen und das "Comenius-Projekt" der Marie Curie Gesamtschule. Ehrenpreis für Peter Schmidt.
Pressemitteilung Nr. 81/2006
HANNOVER. Den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten diesjährigen Umweltpreis der Niedersächsischen Umweltstiftung hat Umweltminister Hans-Heinrich Sander am (heutigen) Dienstag in Hannover verliehen. Der Preis wurde in diesem Jahr zum fünften Mal vergeben. Sander, Vorstandsvorsitzender der Niedersächsischen Umweltstiftung, übergab die Preise im Rahmen einer Festveranstaltung im Gästehaus der Landesregierung in Hannover. Ehrengast des Tages war der ehemalige Bundesumweltminister und ehemalige Direktor des UN-Umweltprogramms UNEP Prof. Dr. Klaus Töpfer. Grußworte sprachen Reinhard Rawe vom Landessportbund Niedersachsen sowie zwei Überraschungsgäste: Die in Athen 2004 erfolgreichen Olympiateilnehmer Lars Conrad (Silber) und Anke Kühn (Gold).
"Der Umweltpreis stand dieses Jahr unter dem besonderen Motto "Umwelt – Jugend - Freizeit". "Er würdigt entscheidende und vorbildhafte Leistungen zum Schutz und Erhalt der Umwelt und möchte dieses Jahr das Engagement junger Menschen für den Umwelt- und Naturschutz in den Vordergrund stellen", erläuterte Sander.
Der mit 4.000 Euro dotierte erste Preis ging an den im Landkreis Osnabrück ansässigen "Verein für Natursport und Kunst Hase-Ems e.V." für seine seit 20 Jahren richtungweisende Arbeit für Jugendliche und mit Jugendlichen. Den Heranwachsenden wird ein nachhaltiges und pädagogisch fundiertes Lernprogramm geboten, das sie zu verantwortungsbewusstem, nachhaltigen Handeln anregt. In zahlreichen Sommer- und Winterlagern leistet der Verein praktische Jugendarbeit, wobei der Freizeitspaß aber nicht zu kurz kommt: Kinder und Jugendliche erfahren ökologische Zusammenhänge und werden für bestehende Konflikte zwischen Sport und Umwelt sensibilisiert. Sander hob in seiner Laudatio besonders die Jugendleitergruppenausbildung für ältere Jugendliche hervor. "Jugendliche lernen, nicht nur Verantwortung zu übernehmen, sondern sich auch mit den anderen Kindern und Jugendlichen pädagogisch und inhaltlich auseinanderzusetzen." Bei der Übergabe des Preises an den ersten Vorsitzenden Axel Klose betonte Sander "In vorbildlicher und nachahmenswerter Weise hat Ihr Verein das Motto des diesjährigen Niedersächsischen Umweltpreises "Umwelt – Jugend – Freizeit" mit Leben erfüllt."
Den zweiten Preis in Höhe von 3.000 Euro erhielt die Jugendgruppe Kinderwald in Hannover für ihren vorbildlichen Weg einer praxisorientierten und nachhaltigen Umweltbildung. Der Minister betonte das Besondere der Jugendgruppe, "in der Kinder und Jugendliche unterschiedlichen Alters es erreicht haben, miteinander und voneinander zu lernen und ihre Ideen nachhaltig zu verwirklichen." Viele der älteren sind als Jugendleiter ausgebildet. Die Jugendgruppe bestimmt durch ihre Planung das spätere Erscheinungsbild des Waldgeländes. Dabei lernen die Jugendlichen und Kinder aus eigener Erfahrung verantwortungsbewusst mit der Natur umzugehen und geben diese Erfahrung an die neuen der Gruppe weiter. "Einige der zwischen 11 und 17 Jährigen haben schon die Hälfte ihres Lebens Zeit für den Natur- und Umweltschutz gewidmet, das erfüllt uns mit Respekt und Anerkennung", lobte Sander.
Der geteilte und mit jeweils 1.500 Euro dotierte dritte Preis ging an die "Jugendfeuerwehren der Samtgemeinde Thedinghausen" und an das "Comenius-Projekt" an der Marie Curie Gesamtschule in Ronnenberg.
Die rund 80 Jugendlichen der Feuerwehrjugend der Samtgemeinde Thedinghausen führen seit 16 Jahren meist jährliche Umweltschutzaktionen zum Wohle der Allgemeinheit durch. Viele der selbst geplanten und durchgeführten Projekte sollen die Bevölkerung verstärkt in Sachen Umwelt- und Naturschutz aufklären "Durch ihre ideenreichen Aktionen beweisen die jungen Menschen eindrucksvoll: Jeder kann durch sein Verhalten und sein Handeln aktiv zu einer Verbesserung unserer Lebensqualität beitragen. In nachahmenswerter Weise zeigen die Jugendlichen, wie aktiver Natur- und Umweltschutz aussehen kann", betonte der Minister. Den Preis nahm Jana Fahrenholz entgegen. Die 15jährige ist Jugendsprecherin der drei Jugendfeuerwehren.
Stolz waren auch die anwesenden Jugendlichen des Comenius-Projektes an der Marie Curie Gesamtschule, die den Preis von Minister Sander für ihre Arbeit erhielten. Bei dem Comenius-Projekt handelt es sich um ein Projekt, bei dem Schüler ehrenamtlich und freiwillig ein europäisches Netzwerk der Regionen Helsinki, Naxos – eine griechische Insel der Kykladen – und Hannover ins Leben gerufen haben. Mit gemeinsam entwickelten Zielkonzepten praktizieren die Jugendlichen eine nachhaltige Umweltentwicklung der drei Partnerregionen. In Hannover werden vor allem im Calenberger Land zusammen mit Naturschützern der Region zahlreiche Umweltaktionen realisiert. Die Jugendlichen des Comenius-Projektes stehen durch ständige Besuche in engen Austausch miteinander. Dadurch erfahren sie von den Problemen der anderen europäischen Regionen und lernen unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten kennen. "Hier ist auf internationaler Ebene eine wirklich vorbildliche und fruchtbare Partnerschaft entstanden, die ein weit über die schulische Zusammenarbeit hinausgehendes dauerhaftes Jugendbündnis anstrebt", betonte Sander in seiner Lobrede.
Für sein fast vier Jahrzehnte währendes Engagement im Umwelt- und Naturschutz und damit für sein Lebenswerk erhielt der 64jährige Peter Schmidt aus Wienhausen den diesjährigen Ehrenpreis. Der gebürtige Berliner wirkte in zahlreichen Umwelt- und Naturschutzverbänden mit. Tatkräftig und oftmals mit eindringlicher Aufklärungsarbeit konnte er so manche Missstände zum Wohle von Umwelt und Natur beseitigen. Mit seiner Redegewandtheit begeistert er stets erneut seine Zuhörer für den Umwelt- und Naturschutz, darunter viele junge Menschen. Ob beim Bau von Nistkästen oder Insektenhotels oder bei Aktionen zur Biotoppflege, bei denen Herr Schmidt gleich ganze Schulklassen mit einbindet - die Kinder und Jugendlichen haben großen Spaß. Der Minister hob daher in seiner Lobrede besonders das Engagement des Ehrenpreisträgers für Heranwachsende hervor: "Sie haben Ihren eigenen Weg der Umweltbildung gefunden, um das Herz der Kinder und Jugendlichen zu erreichen. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit pädagogischen Fingerspitzengefühl führen Sie junge Menschen an das Kostbarste heran, was wir haben – unsere Umwelt und Natur." Heute ist Peter Schmidt erster Vorsitzender des NABU Ortsgruppe Wienhausen und es ist rege wie eh und je: Ein neuer Waldlehrpfad und ein Schleiereulenprojekt werden demnächst in die Tat umgesetzt.
Der Ehrenpreis, ein Kunstwerk, wurde von der kestnergesellschaft in Hannover gestiftet und durch dessen Direktor Veit Görner überreicht.
Zur Information:
Fotos von der Umweltpreisverleihung können angefordert werden ab Mittwoch, 19.07.2006 bei der Niedersächsischen Umweltstiftung unter
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erstellt am:
24.07.2006
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010