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7,7 Millionen für länderübergreifendes Auenprojekt an der Unteren Wümme

Offizieller Start des Renaturierungsprojekts als eines von vier Modellprojekten des Bundes-Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK)


PI 066/2024

Die Auenlandschaft der Unteren Wümme ist ein wertvoller Teil des länderübergreifenden Biotopverbundes Bremen/Niedersachsen. Der naturnah mäandrierende Flusslauf und die angrenzende Aue sind aufgrund des Unterweserausbaus einem enormen Tidehub und Niedrigwasser ausgesetzt. Mit ihrem Projekt „Blaues Band Auenlandschaft Untere Wümme“ will die NWNgGmbH naturnahe Auengewässer schaffen und einen möglichst intakten Wasserhaushalt im Bereich von Schilfröhrichten herstellen. Es soll damit Lebensraum für auentypische Pflanzen und Tiere geschaffen werden. Das siebenjährige Projekt hat ein Gesamtvolumen von rund 7,7 Millionen Euro; 5,7 Millionen Euro erhält das Projekt aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz des Bundesumweltministeriums, weitere Mittel kommen von den Bundesländern Bremen und Niedersachsen und der NWNgGmbH.

Mit der Maßnahme „Auenrenaturierung an Fließgewässern“ im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) „werden die großen Potentiale naturnaher Fließgewässer und Auen für den natürlichen Klimaschutz, zur Klimaanpassung und zur Sicherung der biologischen Vielfalt“ genutzt, betont Frank Barsch vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

„Seit Februar 2019 ermöglicht das ‚Förderprogramm Auen‘ des BMU Projekte zur naturnahen Auenentwicklung. Ziel ist die Verbesserung des Zustands und die Vergrößerung der Bestände wassergebundener Arten und Lebensräume. Das Projekt ‚Auenlandschaft Untere Wümme‘ ist in diesem Sinn ein erster, zentraler Beitrag zur naturnahen Entwicklung der Flusslandschaft der Unteren Wümme als Ganzes“, konstatiert Timo Riecker vom Bundesamt für Naturschutz.

„Auf Grundlage des Zuwendungsbescheides des Bundesamtes für Naturschutz“, erläutert Projektleiter Georg Musiol, „ging das Projekt nach einer intensiven Abstimmungsphase mit verschiedenen Projektpartnern im November 2023 an den Start Die Projektträgerin kooperiert bei der Projektumsetzung“, so Georg Musiol weiter, „eng mit regionalen Akteuren wie dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee, dem Landkreis Osterholz, dem NLWKN Verden und dem Bremischen Deichverband am rechten Weserufer.“

Georg Musiol dankt dem Bundesumweltministerium, dem Bundesamt für Naturschutz und den Bundesländern Niedersachsen und Bremen für die Gewährung ihrer Finanzierungsanteile und würdigt die finanzielle Unterstützung durch den WWF Deutschland und den BUND Bremen.

Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klimaschutz und Wissenschaft des Landes Bremen, hebt den Stellenwert des Projektes für den Naturschutz im Land Bremen hervor: „Uns ist die Wümme wichtig, daher beteiligen wir uns mit knapp einer Million Euro an den Projektkosten. Die Wümme hat als NATURA 2000 Gebiet eine herausragende Bedeutung. Hier leben viele Tiere- und Pflanzenarten, darunter einige seltene Arten wie der Fischotter. Viele Menschen verbringen ihre Freizeit und erholen sich entlang der Wümme. Ich freue mich sehr, dass wir dieses Natura 2000-Gebiet in den kommenden Jahren ökologisch deutlich aufwerten können.“

Christian Meyer, Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz des Landes Niedersachsen, bewertet den länderübergreifenden Projektansatz als „bundesweit vorbildlich für die Entwicklung von Flusslandschaften“. Meyer weiter: „Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag für das Management der Schutzgebiete an der Wümme als Teil des Schutzgebietsnetzes Natura 2000 in Europa. Es zeigt: Naturschutz macht nicht an der Landesgrenze halt.“

„Im Mittelpunkt des Auenprojektes stehen die ganzjährige Vernässung von Schilfröhrichten und die Entwicklung naturnaher Auengewässer. Infolge der starken Strömung und extremer Wasserstandsschwankungen fehlen die für einen naturnahen Fluss typischen Wasser- und Uferpflanzen. Die geplanten strömungsberuhigten Flachgewässer sind daher von großer Bedeutung für eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt. Sie sollen u.a. Nahrung und Aufzuchträume für Fische und Lebensraum für Libellen bieten“, so Projektleiter Gunnar Oertel. In der zurzeit laufenden ersten Projektphase werde erst einmal eine umfassende Bestandsaufnahme (Monitoring) des Naturhaushalts im Projektgebiet vorbereitet. Zudem werde in Gesprächen mit diversen Grundeigentümern und Pächtern die Grundstücksverfügbarkeit geklärt, bevor konkret die Planungsphase der verschiedenen Baumaßnahmen beginnt.

Ansprechperson für die Medien: Georg Musiol, NWNgGmbH 0151 75052635


Artikel-Informationen

erstellt am:
25.06.2024

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