Artikel-Informationen
erstellt am:
23.05.2024
PI 050/2024
Umweltminister Christian Meyer hat zum Auftakt des Projektes „Naturschatz Gipskarstlandschaft Südharz – Weidelandverbund und Biodiversität erleben“ auf die Einzigartigkeit der Gipskarstlandschaft des Südharzes hingewiesen. „Aus der Besonderheit der Karstlandschaft und seiner internationalen Bedeutung für Umwelt und Artenvielfalt ergibt sich auch unsere besondere Verantwortung für diesen Lebensraum“, so der Minister bei seinem Besuch in Scharzfeld (Herzberg am Harz). „Wir haben es hier mit einem Hot-Spot der Artenvielfalt zu tun und müssen ein noch stärkeres Bewusstsein für den Erhalt und die Pflege dieser einzigartigen Landschaft schaffen“, so Meyer.
Die herausragende Bedeutung der Region – als niedersächsischem Teil des Südharzer Zechsteingürtels – ergibt sich aus dem großräumig an der Oberfläche anstehenden Gipsgestein und der im Boden verborgenen Gipsmassen. Das Aufeinandertreffen von Bächen und Flüssen aus dem Harz und dem oberflächennahen Gips führte durch chemische Lösungsprozesse zu einer starken Verkarstung. Daraus entstand ein einzigartiges Landschaftsbild mit besonderen Standortverhältnissen und Biotopen. Hierzu zählen Magerrasenstandorte, seltene Arten wie Kammmolch, Mopsfledermaus oder Braunkehlchen, aber auch Lebensraumtypen wie periodisch gefüllte Erdfälle oder seltene Orchideen-Buchenwälder. Der Harzer Gipskarst-Gürtel stellt deshalb eine in Mitteleuropa einzigartige Landschaft von besonderem naturschutzfachlichem Wert dar.
Minister Meyer: „Ich freue mich sehr, dass wir mit dem Projekt ´Naturschatz Gipskarstlandschaft´ einen weiteren wichtigen Schritt zum Erhalt der länderübergreifenden
Karstlandschaft im Südharz gehen am Grünen Band mit Thüringen und Sachsen-Anhalt. Zum Gesamtkonzept gehört neben einer nachhaltigen Landbewirtschaftung auch ein sanfter Tourismus und entsprechende Umweltbildung. Für den Erhalt dieser einzigartigen Landschaft ist auch weiterhin eine gute Kooperation zwischen den Ländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wichtig.“
Ziel des mit insgesamt 4,5 Millionen Euro geförderten Projektes ist die Entwicklung und Verbesserung des Biotopverbundes – zur Erhaltung und Optimierung der ökologisch bedeutsamen Offenland-Lebensräume. Dazu soll insbesondere die extensive Weidetierhaltung aufrechterhalten und durch Schaffung zusammenhängender Weideflächen ausgeweitet werden. Träger des Projektes ist der Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen.
Hintergrund:
Das Projekt „Naturschatz Gipskarstlandschaft Südharz – Weidelandverbund und Biodiversität erleben“ wird im Rahmen des Bundesprogramms für Biologische Vielfalt (BPBV) sowie durch das Umweltministerium, den Landkreis Göttingen und die Bingo Umweltstiftung finanziert. Das Volumen umfasst ca. 4,5 Millionen Euro, davon übernimmt das MU ca. 15 Prozent (670.000 Euro), die Projektlaufzeit geht von November 2023 bis Oktober 2029.
Insbesondere durch Unterstützung und Beratung der landwirtschaftlichen Betriebe soll der langfristige Erhalt der extensiven Weidenutzung im Projektgebiet sichergestellt werden. Die Biotopverbundmaßnahmen und gezielte Landschaftspflegemaßnahmen sollen wertvolle Grünlandstandorte verbinden, die Biodiversität im Projektgebiet erhöhen und die charakteristischen Arten stärken. Begleitet werden die Maßnahmen durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit und Angebote der Bildung für nachhaltige Entwicklung.
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erstellt am:
23.05.2024