Artikel-Informationen
erstellt am:
17.07.2015
Vorbemerkung der Abgeordneten
Ein Grund für die Energiewende ist die CO2-Einsparung, welche dem Klimaschutz dienen soll. Der Betrieb von Windenergieanlagen belastet das Klima weniger als beispielsweise Kohlekraftwerke. Andererseits wird bei der Herstellung und beim Transport der Anlagen CO2 erzeugt, sodass die Anlagen als nicht völlig CO2-frei zu bewerten sind.
Minister Wenzel beantwortete die Anfrage namens der Landesregierung:
Vorbemerkung der Abgeordneten
Ein Grund für die Energiewende ist die CO2-Einsparung, welche dem Klimaschutz dienen soll. Der Betrieb von Windenergieanlagen belastet das Klima weniger als beispielsweise Kohlekraftwerke. Andererseits wird bei der Herstellung und beim Transport der Anlagen CO2 erzeugt, sodass die Anlagen als nicht völlig CO2-frei zu bewerten sind.
1. Wie viel CO2 wird bei der Herstellung und beim Transport von Windenergieanlagen verbraucht?
Es wird davon ausgegangen, dass die Frage auf die im Zuge der Herstellung und des Transports verursachten d. h. freigesetzten (nicht: verbrauchten) CO2-Emissionen zielt.
Hierzu vorliegende Studien, die die spezifischen CO2-Emissionen in Gramm pro Kilowattstunde Stromerzeugung darstellen, weisen eine Bandbreite in der Größenordnung von rund 10 bis über 60 Gramm CO2 pro Kilowattstunde (g CO2/kWhel) aus. Eine vergleichende Darstellung verschiedener Studien findet sich in einem Beitrag der Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl Energiesysteme und Energiewirtschaft aus dem Jahr 2007. Die höheren Werte der Bandbreite beziehen sich dabei auf relativ kleine Windenergieanlagen (WEA) an vergleichsweise wenig windhöffigen Standorten.
Ein Bericht des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2012 weist für den Bestand an Windenergieanlagen spezifische Emissionen in Höhe von 8,1 g CO2/kWhel bzw. 9,8 g CO2-Äquivalent/ kWhel aus. Die Angaben beziehen sich auf die Herstellung inklusive Vorketten; Errichtung und Betrieb bleiben aufgrund der vergleichsweise geringen Emissionen unberücksichtigt.
2. In welcher Zeit hat sich eine Windenergieanlage in Bezug auf ihre CO2-Bilanz amortisiert?
Es liegen verschiedene Untersuchungen zur energetischen Amortisationszeit vor, d. h. die Zeit, die für eine Stromerzeugung in Höhe der für Herstellung und ggf. Errichtung etc. der WEA benötigten Energie – sprich eine ausgeglichene Energiebilanz – erforderlich ist.
Die Studie „Comparative life cycle assessment of 2.0 MW wind turbines” (Oregon State University, 2014) ermittelt bspw. für 2 unterschiedliche WEA mit 2 MW Leistung eine energetische Amortisationszeit von 5,2 bzw. 6,4 Monaten.
Eine Lebenszyklusanalyse des Anlagenherstellers Enercon (2011) weist für eine E-82 E2/2,3 MW eine energetische Amortisationszeit von 6,8 Monaten für einen Inlandsstandort bis 4,7 Monaten für einen windreicheren Küstenstandort aus.
Die Studie der Universität Stuttgart „Lebenszyklusanalyse ausgewählter Stromerzeugungstechniken“ (2005) betrachtet eine 1,5-MW-WEA und kalkuliert eine energetische Amortisationszeit von rund einem Jahr.
In der Gesamtschau der Studien ergeben sich energetische Amortisationszeiten von rund einem halben bis etwa einem Jahr.
Eine Berechnung der korrespondierenden CO2-Amortisationszeiten ist nicht möglich, da hierfür Angaben zu den jeweiligen energie- und prozessbedingten Emissionen der Anlagenherstellung sowie den substituierten CO2-Emissionen der durch den Anlagenbetrieb verdrängten Stromerzeugung erforderlich wären.
3. Welche CO2-armen Transportmöglichkeiten gibt es für Windenergieanlagen?
Für den Transport von Windenergieanlagenkomponenten stehen grundsätzlich die gleichen Transportmöglichkeiten/-wege zur Verfügung wie für andere großtechnische Komponenten – Straße, Wasser- und Schienenweg. Mangels Definition der unbestimmten Begrifflichkeit „CO2-arm“ können keine vergleichenden Aussagen dazu getroffen werden.
Artikel-Informationen
erstellt am:
17.07.2015