Artikel-Informationen
erstellt am:
15.07.2009
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010
Pressemitteilung 61/2009
HANNOVER. Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt und Klimaschutz hat heute (Mittwoch) dem im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) gestellten Antrag der Asse-GmbH zugestimmt, Hohlräume in ausgewählten Abbauen der Südflanke der Schachtanlage Asse II zwischen der 490- und der 725-m-Sohle mit Salzbeton zu verfüllen. Ein entsprechender Sonderbetriebsplan wurde durch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) zugelassen.
Nachdem von 1995 bis 2004 die ehemaligen Steinsalzabbaue in der Südflanke - hier befinden sich keine Einlagerungskammern - mit Salz von der Halde Ronnenberg verfüllt worden sind, blieben aus technologischen Gründen Hohlräume zwischen dem Schüttkegel des Salzes und den Decken der Abbaukammern offen ("Firstspalte"). Diese sollen jetzt mit einem salzhaltigen Magerbeton ("Sorelbeton") in drei Bauabschnitten aufgefüllt werden. Neben den Abbaukammern werden auch ausgewählte angeschlossene Grubenbaue wie zum Beispiel Abbaubegleitstrecken verfüllt, wo sich ebenfalls keine Einlagerungskammern befinden.
Nach Auffassung des BfS, des LBEG und der auf beiden Seiten zugezogenen Sachverständigen stellt die Verfüllung von Resthohlräumen oberhalb der Einlagerungskammern eine sinnvolle Stabilisierungsmaßnahme dar. Ziel ist es, die noch vorhandenen Tragelemente der Schachtanlage während der noch verbleibenden Betriebsphase gleichmäßig zu stützen und damit die Gesamtstabilität der Asse zu verbessern. Auch die im Auftrag der Begleitgruppe Asse tätigen "kritischen Sachverständigen" haben sich für die zügige Verfüllung dieser Resthohlräume ausgesprochen.
Umweltminister Hans-Heinrich Sander betonte, dass diese Maßnahme nichts daran ändere, dass nach wie vor alle Optionen einer künftigen Schließung offengehalten würden und fügte hinzu: "Die jetzt vom Bundesamt vorgesehene Verfüllung von offenen Hohlräumen ist allerdings kein Allheilmittel. Sie darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Stabilität der Asse massiv gefährdet ist. Der unkalkulierbare Zutritt von gesättigter Salzlösung und deren möglicher Kontakt mit den eingelagerten radioaktiven Stoffen stellt auch weiterhin die hauptsächliche Gefährdung dar. Hierin sind sich alle Experten einig." Dementsprechend stünden Bundesumweltminister Gabriel und BfS-Präsident König im Wort, bis Ende 2009 eine Entscheidung über ein Stilllegungskonzept für die Asse vorzulegen. Der Erwartungsdruck bei den Menschen vor Ort und in der Politik sei inzwischen erheblich, sagte Sander.
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15.07.2009
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16.03.2010