Artikel-Informationen
erstellt am:
28.12.2007
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010
Pressemitteilung 152/2007
HANNOVER. "Die vielfältigen Schutzaktivitäten durch die großflächige Ausweisung von Schutzgebieten, der Vertragsnaturschutz mit den Landwirten sowie die Umsetzung zielgerichteter Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung und Entwicklung der biologischen Vielfalt und damit auch für den Schutz des Kuckucks", erklärte Umweltminister Hans-Heinrich Sander am heutigen Freitag.
Mit rund 35 Zentimetern Körperlänge ist der Kuckuck etwa so groß wie der Turmfalke, der Vogel des Jahres 2007. Der Kuckuck hat im Flug eine falkenähnliche Gestalt, fliegt aber mit wesentlich flacheren Flügelschlägen. Das Männchen ist überwiegend schiefergrau. Seine weiße Unterseite mit dunklen Querbändern erinnert an einen Sperber. Das Weibchen ist leicht rostfarben getönt. Kuckucke sitzen gerne weithin sichtbar auf einem Busch oder Zaunpfahl. Der markante Ruf des Kuckuck- Männchens gibt ihm seinen gleichlautenden Namen und mit dem weit zu hörenden Ruf markiert das Männchen sein Revier. Der Kuckuck ist vornehmlich Insektenfresser. Zu seiner Lieblingsspeise zählen Schmetterlingsraupen, aber auch Heuschrecken, Käfer und Libellen.
Einzigartig ist sein sogenannter Brutparasitismus, denn das Weibchen verteilt gezielt sekundenschnell jeweils ein Ei auf die Nester anderer Vögel. Diese sogenannten Wirtsvögel sind viel kleiner als der Kuckuck. Nach der Ablage des Kuckuckseis im fremden Nest ist die Brut des Wirtsvogels verloren, denn nach dem Schlüpfen schiebt der erst wenige Stunden alte Jungkuckuck nacheinander sämtliche Eier und die bereits geschlüpften Stiefgeschwister über den Nestrand. Er lässt sich nun alleine von den Gasteltern "bewirten".
In Niedersachsen dienen verschiedene Vögel dem Kuckuck als Wirt: die Wiesenpieper ist Hauptwirtsvogel auf den Inseln, dazu kommen in den Marschen Teich- und Sumpfrohrsänger. In den Geestlandschaften sind es neben Teichrohrsängern auch Bach- und Schafstelzen. Im Bergland des Harzes sind es Bach- und Gebirgstelze sowie das Rotkehlchen.
Der Kuckuck ist nahezu in allen Lebensräumen Niedersachsens anzutreffen. Seine Verbreitungsschwerpunkte sind das Bourtanger Moor, die Diepholzer Moorniederung, die Lüneburger Heide, die Hannoversche Moorgeest, die Wesermünder und Zevener Geest, die Hochlagen des Harzes sowie das Wendland und der Drömling im östlichen Niedersachsen. Kuckucke sind typische Zugvögel und überwintern südlich des Äquators. Sie nehmen hin und zurück zwischen 8.000 bis 12.000 km Flugstrecke auf sich. Alt- und Jungvögel verlassen Niedersachsen von Juli bis September. Die Ankunft des Kuckucks im Frühjahr in Niedersachsen erfolgt von Mitte April bis Anfang Mai. Leider ist der Kuckuck in einigen Teilen Deutschlands seltener geworden. In Deutschland leben zwischen 51.000 und 97.000 Paare. Davon leben in Niedersachsen schätzungsweise etwa 10.000 Paare. Der Kuckuck profitiert von einer reichhaltig strukturierten, nahrungsreichen Kulturlandschaft mit hoher Biodiversität. Hier findet er genügend Wirtsvögel für die Aufzucht seiner Jungen und ausreichend Insekten als Nahrung. Nähere Informationen über den Vogel des Jahres unter http://www.nabu.de/m01/m01_05/07228.html.
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erstellt am:
28.12.2007
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010