Artikel-Informationen
erstellt am:
08.08.2006
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010
Pressemitteilung Nr. 82/2006
HANNOVER. "Nach erster Überprüfung ist ein vergleichbarer Störfall wie er sich kürzlich im schwedischen Kernkraftwerk Forsmark I ereignet hat, in den niedersächsischen Kernkraftwerken Emsland, Grohnde, Unterweser und der stillgelegten Anlage Stade nicht möglich", erklärte Umweltminister Hans-Heinrich Sander heute (Dienstag) in Hannover. Grund dafür ist, dass in den niedersächsischen Anlagen die Leittechnik und Instrumentierung von Sicherheitssystemen direkt von den batteriegesicherten Gleichstromschienen und nicht von den zugehörigen Wechselstromschienen versorgt werden. Darunter fallen in erster Linie auch die Verbraucher, welche für die Zuschaltung und den Betrieb der Notstromdieselaggregate erforderlich ist. Selbst bei einem unterstellten Ausfall von Gleich- und Wechselrichtern wäre die Zuschaltung der Notstromdiesel nicht behindert. Gegen den gleichzeitigen Ausfall von Gleich- und Wechselrichtern sind die Abschaltgrenzwerte mit so großem Sicherheitsabstand eingestellt, so dass es bei Überspannungen nicht zu einer gleichzeitigen Abschaltung von Gleich- und Wechselrichtern kommen kann.
"Dieses bessere Sicherheitskonzept schließt einen ähnlichen Vorfall, wie er sich in Forsmark I ereignet hat, in Niedersachsen aus", sagte der Minister. Nachdem das Niedersächsische Umweltministerium erst am 3. August aus den Medien von dem Vorfall in Schweden erfahren hatte, wurden die niedersächsischen Betreiber umgehend aufgefordert, die Notstromversorgung der Anlagen entsprechend zu überprüfen.
In einem Brief an das Bundesumweltministerium kritisierte Niedersachsen, dass erste einigermaßen belastbare Informationen durch das Bundesumweltministerium und die GRS erst gestern (Montag) eingegangen sind. Und das, obwohl die GRS als auch das Bundesumweltministerium über die Meldung nach dem Internationalen Meldesystem INES seit dem 26. Juli Kenntnis von dem Störfall haben mussten. Eine gründliche und sachgerechte Prüfung der vom Bundesumweltminister gestellten Anforderungen sei nur möglich, wenn die Länder umfassend und kurzfristig über den Störfall, seinen Ablauf und die Konsequenzen unterrichtet werden, heißt es in dem Schreiben. "Wir erwarten, dass der Informationsfluss in die Länder künftig verbessert wird", betonte Sander.
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08.08.2006
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16.03.2010