Großes Bruch und nördliches Harzvorland
Die Landschaft nördlich des Harzes bis Helmstedt ist im Umfeld des Grünen Bandes überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Selbst der ehemalige Grenzstreifen ist an manchen Stellen zu Ackerland umgebrochen worden. Andernorts hat er inzwischen als eine Art „Arche Noah“ einen ganz besonderen Stellenwert erlangt: In der intensiv genutzten Agrarlandschaft sind die erhalten gebliebenen Flächen des einstigen Grenzstreifens weitgehend die Einzigen, in denen noch naturnahe Lebensräume zu finden sind – was sie zu einem kostbaren Zufluchtsort für Tier- und Pflanzenarten macht.
Daneben hat auch der Braunkohletagebau besonders südlich von Helmstedt Spuren in der Landschaft hinterlassen.
Das Große Bruch: Lebensader GrenzstreifenWeizen und Mais, Raps und Zuckerrüben so weit das Auge reicht – Einer der überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzten Bereiche nördlich des Harzes ist das Große Bruch. Das einst von Erlenbruchwäldern geprägte Niederungsgebiet erstreckt sich auf 40 km Länge in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, zwischen Oschersleben und Hornburg. Während der deutschen Teilung verlief die Grenze zur DDR auf 15 km Länge mitten durch das Gebiet.
Wertvoll für den Naturschutz sind im niedersächsischen Teil des Großen Bruchs heute vor allem einzelne Gräben mit teilweise uferbegleitenden Hochstauden und ein begradigter Bachlauf, der gefährdeten Fischarten als Lebensraum dient.
Abgesehen davon befinden sich die für den Naturschutz wertvollen Flächen des Großen Bruchs mit niederungstypischen Lebensräumen überwiegend auf sachsen-anhalthinischem Gebiet.
Der ehemalige Grenzstreifen direkt jenseits der niedersächsischen Landesgrenze ist in dieser Region besonders wichtig: er formt einen schmalen, vor allem von Grünland geprägten, artenreichen Lebensraum in dem Braunkehlchen, Kiebitz und Steinschmätzer brüten – in der ansonsten von Äckern und Intensivgrünland geprägten Landschaft.
Rund um Vienenburg: Die Okeraue und der HarlyNaturnahe Bereiche am Grünen Band finden sich unmittelbar nördlich des Harzes vor allem rund um Vienenburg. Die Oker mäandriert hier auf ihrer Strecke nach Schladen entlang von Auwäldern und Staudenfluren. Auch südlich von Vienenburg formt sie Kies- und Schotterbänke, Flutmulden und Altwässer und bietet dem Eisvogel einen Lebensraum, teilweise ist sie in diesem Abschnitt allerdings auch kanalartig begradigt.
Außerdem ist es von Vienenburg nicht weit bis zum Harly – so vielfältig wie die Geologie des Höhenzugs sind auch seine Waldgesellschaften. Der Harly ist zudem niedersachsenweit ein bedeutendes Gebiet für die Wildkatze.
Ein Naturerlebnispfad führt durch die Weißdorngebüsche und Trockenrasen des Naturschutzgebiets Heeseberg.