Etappe 6 Natur Erlebnisse
Entlang der Etappe sind folgende Angebote und Erlebnisse besonders interessant.
An den Ufern der Geestbäche bilden Weiden und Schwarzerlen den natürlichen Gehölzbewuchs der Gewässerufer und Auen. Dort, wo die Bäche begradigt und Bachschleifen „abgeschnitten“ wurden, erzählen oft die alten Gehölzbestände Geschichte: Im Estetal bei Hainbruch markieren die Weiden den ehemaligen Bachverlauf, sodass vom Talrand aus erkennbar ist, wo der Bach einmal geflossen ist.
Die für viele Wasserbewohner lebensnotwendige Kiessohle im Bachlauf ist durch das Vertiefen und Ausbaggern des Gewässers in den vergangenen Jahrzehnten oft nicht mehr vorhanden oder durch Sande überdeckt, die von landwirtschaftlichen Flächen ins Wasser geschwemmt wurden. Im Mündungsbereich des Goldbecks in die Este wurden solche Lebensräume neu geschaffen.
Die neu angelegten Kiesbänke sind im sprudelnden Wasser randlich zu erkennen. So erhält der Bach seinen standorttypischen Kiesgrund zurück. Außerdem wird der Querschnitt des Baches auf diese Weise eingeengt – das fließende Wasser bekommt mehr Druck und verhindert, dass der Kies von Sand überdeckt wird.
Der zu breite und flache Bachabschnitt um die Estebrücke am Butterberg ist durch wechselseitig angelegte Kiesbänke stellenweise eingeengt und strukturreich gestaltet worden. Infolgedessen entwickelt der Bach dort aus eigener Kraft ein natürliches Bachprofil. In unmittelbarer Nachbarschaft findet der Besucher naturraumtypische quellige Erlenbruchwälder mit teilweise auffallendem Farnreichtum.
Ein geheimnisvolles wie gleichzeitig spektakuläres Naturphänomen gibt es nahe der alten Wassermühle bei Bötersheim zu entdecken. Hier sprudelt das Grundwasser als artesische Quelle mit Druck in einem Quelltümpel aus dem Boden.
Wie dieser Druck entsteht? Von den Geesthängen fließt das im Boden versickerte Niederschlagswasser als Grundwasser in der Esteaue zusammen und staut sich unter den wasserundurchlässigen Bodenschichten. Dadurch entsteht Druck. Dort, wo die über dem Grundwasser liegenden Bodenschichten dem Druck des gespannten Grundwassers nicht standhalten, sprudelt das Wasser springbrunnenartig aus dem Boden.
Wer sein Fahrrad für eine kurze Weile stehen lässt und dem Trampelpfad am Bach folgt, findet die artesische Quelle unmittelbar neben dem Weg.
Naturnahe Gewässerabschnitte der Este sind oft schon durch die Bach begleitenden Gehölze vom Fahrrad aus zu erkennen. An vielen Gewässern wurden die Gehölze jedoch vollständig entfernt. Entlang der Este sind auch heute noch großflächige Er-lenwälder oder uferbegleitende Erlensäume, sogenannte Galerie-Auenwälder, erhalten.
Das Glüsinger Holz südöstlich von Kakenstorf ist ein gutes Beispiel für einen Auwald, der als natürlicher Waldtyp den Tieflandfluss begleitet.
Die Este und ihre Niederung