Etappe 3 Landschaft und Natur
Die Route der dritten Etappe wird geprägt durch die Küste mit ihrem unmittelbaren Hinterland sowie das Watt der allgewärtigen Nordsee.
Vom Wald zur offenen HeidelandschaftDie Etappe beginnt bei Berensch am Endmoränenzug der Hohen Lieth. Die langgestreckte Hohe Lieth gehört zur Geestlandschaft, deren Grundstruktur die Saale-Eiszeit Eiszeit geschaffen hat. Die von Skandinavien kommenden Gletscher transportierten Bodenmaterial und Steine mit sich und lagerten diese Fracht mit dem Abschmelzen des Eises am Boden ab. Bei einem weiteren Gletschervorstoß schob der Eispanzer dieses Material als Wall vor sich her und ließ nach seinem Abschmelzen eine Hügelkette aus Sand und Geröll als Endmoräne zurück. Die die Hohe Lieth als Teil der Lamstedter Endmoräne markiert also den letzten Glet-schervorstoßes.
Der Begriff „Geest“ lässt sich vom niederdeutschen „güst“ ableiten, das „unfruchtbar“ bedeutet. Der sandige Geestboden ist sehr trocken und nährstoffarm, so dass sich im Gegensatz zur fruchtbaren Marsch nur eine karge Vegetation aus Eichen-Birken-Wäldern entwickeln konnte. Im Mittelalter wurde dieser Wald gerodet, um den hohen Holzbedarf für Deich- und Schiffbauten sowie Siedlungen in den holzarmen Marschen zu decken. Auch auf der nördlichen „Hohen Lieth“ dehnten sich großflächig Heiden aus. Die Übernutzung der Landschaft sowie der Einfluss des maritimen Klimas begünstigten die Ausbreitung vor allem von Besen-heide und Krähenbeere. Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erstreckten sich diese charakteristischen Heidelandschaften über weite Teile des norddeutschen Tieflandes.
Das Geestkliff – ein natürlicher KüstenschutzMit dem Abschmelzen des Gletschereises stieg der Meeresspiegel in der Nordsee immer höher. Die Küsten wurden daraufhin seit etwa 1.000 Jahren mehr und mehr eingedeicht, um die Siedlungen vor der zerstörerischen Kraft des Meeres zu schützen. Deiche sind nur dort entbehrlich, wo der natürliche Höhenrücken der Geest das Hinterland vor Überflutungen schützen kann. Einer dieser besonderen Abschnitte an der Nordseeküste liegt südlich von Cuxhaven zwischen Duhnen und Berensch. Hier reicht der Höhenzug der Hohen Lieth mal flacher, mal steiler bis an das Wattenmeer und an seine vorgelagerten Salzwiesen heran.
Die Kräfte der Nordsee formten über Jahrtausende eine bis zu sechs Meter hohe Abbruchkante, ein sogenanntes Kliff. Dieser Übergang vom Land zum Meer ist auch heute noch weitgehend naturbelassen, von besonderer Dramatik und großer landschaftlicher Schönheit. Küstenheiden mit der Krähenbeere als Charakterpflanze bestimmen das Bild dieser einzigartigen Landschaft.
Das Wattenmeer - ein Schatz von internationalem RangDas Wattenmeer ist einer der weltweit größten und wichtigsten gezeitenabhängigen Lebensräume und hat als Rastgebiet für Zugvögel eine globale Bedeutung.
Geestkliff mit Küstenheide