Etappe 11 Natur Erlebnisse
Elbe-Seitenkanal-Infopfad
Wer kennt Natur und Landschaft am Elbe-Seitenkanal? Das von Menschenhand geschaffene Gewässer ist ein wichtiger Schifffahrtsweg, auf dem gemächlich dahin“tuckernde“ Schiffe beobachtet werden können. Der informative, kanalbegleitende Weg lädt auch naturinteressierte Radfahrer zu einem Ausflug ein. Wie funktioniert der Wasserkreislauf der Natur, wie eigentlich eine Schleuse? Wie sieht Hochwasserschutz „praktisch“ aus?
Ein Erlebnispfad erhaben auf der Deichkrone unmittelbar neben dem Gewässer gelegen verbindet interessante Informationen zum Thema Wasser mit reizvollem Erleben der zu Füßen des Deichs gelegenen Landschaft. Von der Schleusenanlage Uelzen bis zum Sicherheitstor bei Wieren erlauben verschiedene Aussichtsplattformen auf dem 4,5 Kilometer langen Weg eine kilometerweite Sicht in das Auetal mit den umliegenden Dörfern. Sitzgruppen laden zum Verweilen und Entspannen ein.
Naturnahe Lebensräume finden wir nicht nur dort, wo die Natur sich selbst überlassen bleibt. Häufig entstehen erst unter der Hand des Menschen strukturreiche neue Biotope.
Ein interessantes Beispiel dafür ist das Nabu-NEST in Uelzen. Von Kräuterspirale, Insektenhotel und Nistkastenpavillon über Altbäume, Wildblumenwiese, Laichtümpel und Bach lädt die NaturErlebnisStätte zum Entdecken und Erkunden ein. Schautafeln und Hinweisschilder erleichtern die Orientierung. An jeder Ecke glänzen Inspirationen für Garten- und Naturliebhaber, denn viele der wertvollen Kleinstlebensräume können auch im eigenen Garten angelegt werden. Das Gelände ist gut überschaubar und besonders für Familien geeignet.
Ein weiteres attraktives Beispiel für „Naturschutz aus zweiter Hand“ wartet am Jastorfer See zwischen Uelzen und Bad Bevensen. Das Kleingewässer ist erst in den 1970er Jahren durch Bodenabbau für den Elbe-Seitenkanal entstanden. Etwa die Hälfte des Gewässers wurde mit Tief- und Flachwasserzonen zu einem attraktiven Brut- und Rastgewässer für Wasservögel entwickelt und zum Naturschutzgebiet erklärt.
Von einem verborgenen Beobachtungsturm kann man den See überblicken, brütende Kormorane, Graureiher und zahlreiche Wasservögel beobachten. Mit etwas Glück erspäht man auch Rohrweihe, Eisvogel und Fischadler oder sogar die sehr scheue Große Rohrdommel.
Die flache Talmulde des Esterau-Baches zeichnet sich durch quellige nasse Bruchwälder und zahlreiche Vermoorungen aus. Der Mensch hat auch hier stark eingegriffen: Durch Entwässe-rung und Handtorfstich wurden die ursprünglichen Hochmoorstandorte stark verändert.
Heute zeigen Moorbirken-Kiefernwald, Glockenheidegesellschaften und Birkenbruchwald den torfigen Untergrund an. Vereinzelte Kratteichen in den Kiefernforsten - insbesondere am Ziegenberg - erinnern an die ehemalige Heide.
Wo das Wasser der Ilmenau sich in weiten Schlaufen seinen Weg durch die Talaue sucht, liegt ein Stück von Lüneburgs schönster Landschaft. Die den Überschwemmungen ausgesetzte, weitgehend offene Flussniederung des Naturschutzgebiets "Lüneburger Ilmenauniederung mit Tiergarten" im Süden der Stadt ist geprägt durch den mäandrierenden Gewässerlauf und ein Mosaik aus unterschiedlich genutztem Grünland.
Ein Teil der Flächen ist ganz aus der Nutzung genommen worden. Hier kann sich das Auge an dem Grün saftiger Wiesen und Weiden oder an den bunten Farben der Hochstaudenfluren laben. Die offenen Aueflächen werden extensiv genutzt und nach ökologischen Kriterien gepflegt. Dazu gehört auch die Beweidung mit Connemara-Ponys. Informationstafeln vermitteln vor Ort nicht nur interessantes Wissen, sondern ermöglichen auch akustische Erlebnisse über Audio-Podcasts, die via Smartphone genutzt werden können.
Die Ilmenau selbst zeichnet sich durch eine sehr artenreiche Fischfauna aus. Einige der 30-40 Arten sind stark gefährdet. Dazu gehören auch Äsche, Lachs, Elritze, Bitterling und Groppe. Auch wirbellose Tierarten wie Libellen, Spinnentiere und Wasserinsekten finden sich reichlich. Am Rand der Bachaue, wo die Geest beginnt, stocken alte Buchen- und Eichenmischwälder, die als naturnahe Laubwälder ebenso eine herausragende Bedeutung wie die Feuchtwälder im Bereich des Lüneburger Tiergartens haben.
Durch den naturnahen Barumer See fließt die Neetze. Sie verbindet den See mit dem Reihersee bei Lüdershausen. Bei sommerlichen Temperaturen lädt der See mit seinem Badestrand zum Baden und Verweilen ein. Während des gesamten Jahres sind dort verschiedene Vogelarten zu beobachten. Mit etwas Glück kann auf den angrenzenden Flächen der Weißstorch bei der Nahrungssuche beobachtet werden.
Große Tafeln informieren über das Gewässersystem Neetze - Barumer See – Ilmenau, über Brutvögel und vieles mehr. Mit dem Kanu kann man vom Barumer See bis zum nahegelegenen Reihersee paddeln und dabei die vielfältige Natur erleben.
Die Ilmenau - lebendiger Heidefluss