Etappe 10 Natur Erlebnisse
Der NABU hat Flächen in der Aland-Niederung und im "Wrechow", einem einge-deichten Überflutungspolder, gekauft, um im Bereich der Vogelzugleitlinie Elbe ein überregional bedeutendes Rastgebiet zu schaffen. Ein Aussichtsturm bietet einen wunderschönen Blick über die Alandniederung. Das „Naturerlebnis Grenzland“ informiert mit einem breiten Spektrum an Thementafeln entlang des Grünen Bandes über die Landschaft.
Die besonderen Torfmoose bilden die Basis für die zukünftige Moorentwicklung. Insbesondere im Mai und Juni bieten sich prachtvolle Anblicke, wenn das Wollgras fruchtet und ein Meer von weißen „Wattebüscheln“ auf den Flächen wogt. An vielen Stellen wird erlebbar, wie ehemals intensiv genutzte Moorböden mit Hilfe von Naturschutzmaßnahmen wieder renaturiert werden. Erst wenn dies gelingt kann das Moor seine natürlichen Funktionen im Ökosystem wieder erfüllen.
Renaturierung schafft Vielfalt: Rund um den Gartower See kann man auf den Spuren des Bibers wandeln. Die angrenzende Seegeniederung wurde renaturiert. Seither finden sich hier Dammbauten der fleißigen Biber und Jagdreviere der imposanten Seeadler. Der Bahlsenturm bei Nienwalde bietet weiträumige Beobachtungsmöglichkeiten sozusagen aus der Perspektive der Adler.
Die Nemitzer Heide ist die größte Heide im Wendland. Sie wirkt wie ein Relikt mittelalterlicher Kulturlandschaft, ist aber erst nach einem verheerenden Waldbrand 1975 entstanden. Besonders im August zur Blütezeit ist die von flachen Dünen geprägte Heidelandschaft mit den ausgedehnten Silbergras-Fluren eine Augenweide.
Hier brüten Arten offener Heidelandschaften und lichter Waldbereiche, wie Heidelerche und Ziegenmelker. Auch Zaun- und Waldeidechse, Schlingnatter und das Kleine Nachtpfauenauge haben hier eine neue Heimat gefunden. Der Brachpieper hat in der Nemitzer Heide sein letztes niedersächsisches Brutvorkommen.
Von der Beobachtungskanzel am Gain in der Dummeniederung hat man einen guten Überblick über ein ausgedehntes Flachgewässer, auf dem verschiedene Wasservogelarten zu entdecken sind. Mit viel Glück ist auch der scheue Schwarzstorch im Vorbeiflug zu erspähen.
Im Frühjahr werden im See in den frühen Abendstunden ganz kostenlos klangvolle Froschkonzerte zelebriert. Zur Bestimmung der Rufe befindet sich in der Beobachtungskanzel eine Audiostation mit Aufnahmen von Moorfrosch, Laubfrosch und Wasserfrosch. Der Beobachtungsturm steht übrigens an einem etwa fünf Kilometer langen Naturwanderpfad. Acht Schautafeln entlang des Pfades informieren über die Flussniederung und ihre Tier- und Pflanzenwelt.
Der Aussichtturm Starrel überragt mit seinen 22 Metern Höhe die Baumwipfel des Drawehn in der „Clenzer Schweiz“. Der Fernblick in die Jetzelniederung bei Lüchow ist einzigartig. Eine Serpentinenstraße führt von Clenze aus auf die Höhe. Sie hat wohl aufgrund der Haarnadelkurven den eigenartigen Namen "Kaffeemühle". Am Fuß des Aussichtsturmes liegt im Buchenhallenwald die historische Gastwirtschaft „Blockhütte“. Hier bietet sich eine interessante Gelegenheit für eine verdiente Rast.
Gartower See