Insektensterben entgegenwirken - Best praktice Beispiele von Kommunen
Bremervörde, Rotenburg (Wümme) - Wiederherstellung von Wegeseitenräumen an gemeindlichen Wirtschaftswegen
Die Stadt Bremervörde hat für öffentliche Wege Abweichungen der aktuellen Nutzungsgrenzen von den Eigentumsgrenzen ermittelt. Wegeabschnitte, für die anhand von Luftbildern und amtlichen Flurkarten Abweichungen von mehr als 2 Metern ermittelt wurden, wurden gemeinsam mit den Eigentümern angrenzender Flächen im Gelände abgesteckt. In Abstimmung mit den Landwirten werden vielfältige Saumstrukturen entwickelt. Wegeseitenräume, die beackert wurden, wurden mit mehrjährigen Blühpflanzenmischungen angesät. Die Wegränder werden einmal jährlich gemäht. Die Maßnahmen wurden durch Informationsveranstaltungen begleitet.
Träger : Stadt Bremervörde
Beteiligte: Bürger, Jägerschaft Bremervörde, Landwirte
Geestland, Cuxhaven - Geestland (M)ein vielfältiger Lebensraum -natürlich, lebendig, bunt
Unter diesem Motto verfolgt die Stadt Geestland verschiedene Projekte: Rabatten innerorts wurden insektenfreundlich umgestaltet. Neu angelegte Wegeränder sollen mit einer geeigneten Saatmischung angesät werden. Erste Ortsteile haben bereits Interesse bekundet Wegraine mit Unterstützung der Landwirtschaft zu verbessern. In Zusammenarbeit u.a mit Jägern und Landwirten soll sukkzessiv eine Biotopvernetzung hergestellt werden. Als Auftaktveranstaltung wurde ein ,,Langer Tag der StadtNatur durchgeführt, vorgeschaltete war ein Kunstnacht im Amtshaus.
Träger: Stadt Geestland
Beteiligte: Jäger, Landwirte und Privatpersonen
Goldenstedt, Vechta - Nachbarschaftsprojekt „Obstwiese“ und Blühstreifen
Im Rahmen von Nachbarschaftsprojekten wurden mit Unterstützung der Gemeinde Blühflächen angelegt. Darunter sind auch temporäre Flächen auf brachliegenden Bauplätzen. Die Gemeinde richtet die Wegsäume vielfältig und insektenfreundlich her.
Beteiligte: In die Nachbarschaftsprojekte sind auf verschiedene Weise eingebunden der Hegering Goldenstedt , Gemeinde Goldenstedt, Imkerverein Vechta und die Stiftung für Umwelt- und Naturschutz im Landkreis Vechta.
Dötlingen, Oldenburg - Blühstreifenprojekt, Rückgewinnung von Wegerandstreifen
Die Gemeinde legt jedes Jahr rund 7 Hektar Blühstreifen an Straßen- und Wegrändern an. Die Gemeinde ist zudem im Austausch mit Bewirtschaftern und Eigentümern angrenzender Flächen, um Wegeseitenräume als insektenfreundliche Flächen zurückzugewinnen. Im Dialog mit den jeweiligen Eigentümern wird vereinbart, die Wegränder oder alternativ andere Flächen aus der Nutzung zu nehmen. Für die Tauschflächen wird durch Verträge die insektenfreundliche Nutzung bzw. Pflege dauerhaft sichergestellt. Ein Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Maßnahmen wurde eingerichtet. Ziel des Arbeitskreises ist es auch, eine Fibel für die Bürger der Gemeinde mit Anleitungen zum Anlegen von Blühstreifen zu erstellen.
Träger : Gemeinde Dötlingen
Beteiligte: Arbeitskreis aus: Lohnunternehmen, Landwirtschaft, Fachfirmen für Saatgut, Landschaftsgärtner, Landvolk, Dötlinger Gartenkultour e. V., Bürger- und Heimatverein, Jäger, Imker, Mitglieder des Gemeinderates, Verwaltung
Dinklage, Vechta - Blühwiesen
Die Stadt hat Flächen zur Verfügung getellt, auf denen von der Jägerschaft einjährige Blühflächen angelegt wurden. Dabei handelt es sich um ehemalige Wegeflächen, brachliegende Flächen und Flächen, die für städtebauliche Entwicklung vorgesehen sind, eine Umsetzung aber in nächster Zeit noch nicht erfolgt. Zudem hat die Stadt in Parkanlagen, unter Hochspannungsleitungen und entlang von innerörtlichen Spazierwegen Blühflächen angelegt. Um die geeignete Zusammensetzung der Saatmischung zu erproben, wurden zunächst kleine Flächen hergerichtet .
Träger: Stadt Dinklage
Beteiligte: Im Vorfeld und begleitend zu den Maßnahmen war die Stadt im Gespräch mit der Jägerschaft und dem örtlichen Umweltverband sowie politischen Gremien.
Sande, Friesland - Blühflächen und Projekt ,,Bienengemeinde Sande''
Auf private Initiative hin und in enger Zusammenarbeit mit dem regionalen Umweltzentrum Schortens und dem Bürgerverein Sande arbeitet die Gemeinde aktiv an einer insketenfreundlichen Umgestaltung und Pflege öffentlicher und privater Flächen. Die Gemeinde hat bereits mehrere Blühflächen angelegt. Unter dem Motto ,,Bebunten statt Begrünen‘‘ werden Bürger in Informationsveranstaltungen über Möglichkeiten zur Förderung der Insektenvielfalt im eigenen Garten informiert. Daraufhin wurden Blühflächen von Bürgern und Gewerbetreibenden angelegt. Durch das Umweltzentrum Schortens wurde die Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren initiiert, unter anderem mit der Umweltstiftung Weser Ems und dem Netzwerk Blühende Landschaften.
Beteiligte: Gemeinde Sande, Imker , Regionales Umweltzentrum Schortens, Bürgerverein Sande,Institut Senckenberg am Meer - Deutsches Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung, private Initiativen, Umweltstiftung Weser Ems , Netzwerk Blühende Landschaften
Lastrup, Cloppenburg - Blühstreifenprojekt
In einem ersten Schritt wurden auf Initiative der Gemeinde Lastrup und in Kooperation mit örtlichen Landwirten und der Landwirtschaftskammer 19 ha Blühstreifen angelegt. Insgesamt haben in diesem Jahr 56 Landwirte an Acker- und Gewässerrändern Blühstreifen entwickelt. Die Gemeinde hat sich hier ebenfalls mit gemeindeeigenen Flächen eingebracht. Mit Hilfe eines einfachen Formulars konnten sich die Flächeneigentümer für eine Teilnahme bei der Gemeinde bewerben. Die Kosten für das Projekt in Höhe von 6.650 € wurden von der Gemeinde Lastrup getragen. Mit Hinweisschildern, die das Blühprojekt kurz beschreiben und die auf den Blühstreifen von den Landwirten aufgestellt werden, wird das Projekt öffentlichkeitswirksam beworben. Der direkte Austausch zwischen Bürgermeister, Verwaltungsmitarbeitern und interessierten/ teilnehmenden Landwirten in der ländlichen Gemeinde Lastrup befördert das Projekt.
Träger: Gemeinde Lastrup
Beteiligte: Flächeneigentümer 56 Landwirte, Landwirtschaftskammer