Vorgehen zur Zustandsbeschreibung
Bestandaufnahme 2005
Aufgabe der Bestandsaufnahme 2005 war es, die Gewässer zu typisieren beziehungsweise erstmalig zu beschreiben, sie in Wasserkörper einzuteilen, die Belastungen zu analysieren und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Gewässer zu beurteilen.
Die Bestandsaufnahme wurde auf der Basis der vorhandenen wasserwirtschaftlichen Daten und Bewertungsverfahren durchgeführt. Für Oberflächengewässer wurden signifikante quantitative und qualitative anthropogene Belastungen ermittelt und in ihren Auswirkungen unter Hinzuziehung von Immissionsdaten beurteilt.
Keine Flussgebietseinheit ähnelt der anderen. Sie unterscheiden sich in ihren Lebensgemeinschaften und ihrer Empfindlichkeit gegenüber anthropogenen Einflüssen. Die aquatischen Tiere und Pflanzen beispielsweise in einem Fluss im Harz sind andere als Lebewesen in der Heide oder der Marsch. Auch geologische, morphologische, klimatische und hydrologische Unterschiede prägen die Gewässer. Um diese Unterschiede berücksichtigen zu können, werden die Gewässer europaweit großskalig in Ökoregionen und feinskalig in Gewässertypen eingeteilt.
erInnerhalb der Flussgebietseinheiten werden zur Bewirtschaftung und Berichterstattung "Koordinierungsräume" und "Bearbeitungsgebiete" gebildet und "Wasserkörper" abgegrenzt, die die eigentlichen Einheiten für die praktische Bewirtschaftung bilden.
Oberflächenwasserkörper sind laut EG-WRRL einheitliche und bedeutende Abschnitte eines Oberflächengewässers, zum Beispiel ein See, ein Speicherbecken, ein Fluss oder Kanal aber auch ein Teil eines Fließgewässers, Übergangs- oder Küstengewässers. Sie sollten so begrenzt werden, dass die Umweltziele der EG-WRRL in jeder Einheit effektiv und widerspruchsfrei überprüft und einer bestimmten Gewässerkategorie, einem bestimmten Gewässertyp und einem einheitlichen Zustand zugeordnet werden können.
In einem iterativen Prozess wurden Oberflächenwasserkörper einer der fünf Gewässerkategorien (Fließgewässer, Seen, Übergangsgewässer Küstengewässer) zugeordnet. Zudem wurden sie einem bestimmten Gewässertyp (in Niedersachsen einem Typen des Mittelgebirges oder des norddeutschen Tieflandes) und einem einheitlichen Zustand zugeordnet. Wasserkörper können zu Zwecken der Berichterstattung, der Bewirtschaftung und der Überwachung der Umweltziele zusammengefasst werden, sofern die Art und das Ausmaß der Belastungen vergleichbar sind.
Daneben sind künstliche Oberflächenwasserkörper (Artificial Water Bodies – AWB) unter Hinzuziehung der Ergebnisse der Beurteilung der Auswirkungen zu bestimmen und auszuweisen, gleiches gilt für erheblich veränderte Oberflächenwasserkörper (Heaviliy Modifies Water Bodies – HMWB) mit dem Unterschied, dass es sich hierbei um eine "vorläufige" Ausweisung handelt.
Eine abschließende Ausweisung kann erst nach der grundlegenden Analyse und einer Abschätzung des erreichbaren Gewässerzustandes im Rahmen der Maßnahmen- und Bewirtschaftungsplanung (2009) erfolgen. Eine Übersicht zur vorläufigen Ausweisung in Niedersachsen finden Sie auf dieser Homepage unter Zustand der Gewässer.
Aufbauend auf diesen grundlegenden wasserwirtschaftlichen Erhebungen und Beschreibungen zur Bestimmung der Lage, Grenzen und Typen der Oberflächenwasserkörper sind für das gesamte Flussgebiet alle signifikanten anthropogenen Belastungen, denen die Oberflächenwasserkörper unterliegen, zu erfassen.
Der Grad und der Umfang der Erfassung richten sich im Wesentlichen nach den aufgrund von bereits geltenden EG-Richtlinien notwendigen Informationen. Die wichtigsten signifikanten Belastungen sowie "Abschneidekriterien" werden in der LAWA-Arbeitshilfe definiert. Die Vorgehensweise der Erfassung der signifikanten Belastungen in den niedersächsischen Gewässern entnehmen Sie bitte der so genannten Methodenbeschreibung, die Ihnen auf dieser Seite als Download zur Verfügung stehen.
Für die so erfassten signifikanten anthropogenen Belastungen ist eine Beurteilung der Auswirkungen dieser Belastungen im Hinblick darauf vorzunehmen, ob die Ziele der Richtlinie (guter Zustand) erreicht werden. Als Ergebnis dieser integralen Betrachtung erfolgt für zuvor abgegrenzte Oberflächenwasserkörper zum Stand 2004 eine Beurteilung der Zielerreichung in drei Klassen: Zielerreichung wahrscheinlich, Zielerreichung unklar, Zielerreichung unwahrscheinlich.
Die Ergebnisse zur Abschätzung der Zielerreichung für die Wasserkörper in Niedersachsen entnehmen Sie bitte den C-Berichten und dem kartographischen Informationssystem (interaktiver Bericht).
Artikel-Informationen
erstellt am:
21.06.2005
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010