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Niedersächsisches Fließgewässerprogramm

Sander: Renaturierung der Fließgewässer nimmt weiter an Fahrt auf


Pressemitteilung Nr. 45/2011

HANNOVER. Die Anzahl der Maßnahmen und Projekte zur naturnahen Entwicklung der Fließgewässer in Niedersachsen nimmt weiter zu. „Allein in diesem Jahr stellen wir rund acht Millionen Euro bereit, etwa 140 Projekte in ganz Niedersachsen können damit realisiert werden“, erklärte Umweltminister Hans-Heinrich Sander heute (Dienstag) in Hannover. „Über viele Jahrzehnte standen beim Gewässerausbau überwiegend technische Aspekte im Vordergrund“, erläuterte Sander. „Heute setzen wir auf Gewässerschleifen statt Begradigung und auf naturnahe Ufer anstelle von Steinschüttungen oder gar Beton.“

Dieser von Fachleuten „Renaturierung“ oder auch „Fließgewässerentwicklung“ genannte Prozess stellt die Grundlage für das nahezu 20 Jahre alte niedersächsische Fließgewässerprogramm dar und ist mittlerweile auch Bestandteil einer europäischen Richtlinie. Die Wasserrahmenrichtlinie hat zum Ziel, den guten Zustand der Gewässer zu erhalten oder wiederherzustellen.

Dass den formalen Inhalten der Richtlinie zunehmend Taten folgen und konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, freut Umweltminister Sander besonders: „Es ist ganz hervorragend, wie aktiv sich Niedersachsens Bürgerinnen und Bürger für den Schutz ihrer Gewässer einsetzen." So habe in den letzten Jahren die Anzahl der Projektideen und Maßnahmevorschläge deutlich zugenommen. Durch umfangreich zur Verfügung stehende Fördermittel des Landes und der EU konnte ein Großteil dieser Projekte zeitnah realisiert werden. Insgesamt standen in den vergangenen vier Jahren ca. 24 Millionen Euro zur Verfügung.

Bei über 8000 sogenannten Querbauwerken, also Wehranlagen, Staustufen etc. stellt die ökologische Durchgängigkeit für Wanderfische wie Aale und Meerforellen weiterhin einen Schwerpunkt der Tätigkeiten dar. Zugleich wird auch deutlich, dass weitere Elemente naturnaher Gewässer wie Altarme und intakte Auenlandschaften zunehmend in das Blickfeld der Projektträger vor Ort geraten.

2011 werden landesweit ca. 140 Projekte über das Bau- und Finanzierungsprogramm Fließgewässerentwicklung gefördert, zum Beispiel

  • kann im Landkreis Cuxhaven das Schöpfwerk am Basbecker Schleusenfleth so umgestaltet werden, dass die Fische wieder von der Elbe bis in den Hackemühlener Bach aufsteigen können,
  • wird im Landkreis Aurich die Sandhorster Ehe naturnah umgestaltet. Dabei werden Flachwasserzonen geschaffen, die Uferstruktur verbessert und die Eigenentwicklung von Mäandern (Gewässerschlingen) gefördert.
  • werden der Dumme im Landkreis Lüchow-Dannenberg ein Altarm wieder angeschlossen und Kiesbänke, Störsteine und Engstellen geschaffen.
  • an einem Abschnitt der Rodenberger Aue im Landkreis Schaumburg werden Totholz und Strömungslenker eingebaut sowie eine Sekundäraue mit hoher Überflutungshäufigkeit hergestellt.
  • wird der Reitbach nahe dem Gut Loxten im Landkreis Osnabrück wieder durchgängig hergestellt sowie die Gewässersohle naturnah gestaltet,
  • werden an der Ohe im Landkreis im Landkreis Emsland zwei Sohlabstürze entfernt und die Strukturvielfalt verbessert.

Artikel-Informationen

erstellt am:
03.05.2011
zuletzt aktualisiert am:
09.05.2011

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