Artikel-Informationen
erstellt am:
25.03.2015
zuletzt aktualisiert am:
26.03.2015
Pressemitteilung 74/2015
Das Umweltministerium hat eine zweite aktualisierte Auflage des Berichts über den landesweiten Zustand der Trinkwasservorkommen in Niedersachsen veröffentlicht. "In den 376 Wassergewinnungsgebieten mit Trinkwasserschutzkooperationen sind die Werte für das Grundwasser stabil. Trotzdem sieht die Landesregierung nach wie vor großen Handlungsbedarf insbesondere hinsichtlich der Reduzierung der Nitrateinträge", sagte die Staatssekretärin Almut Kottwitz bei der Vorstellung am (Mittwoch) in Hannover. Immer noch würde an einem Drittel der Erfolgskontrollmessstellen in den Trinkwassergewinnungsgebieten die in der Grundwasserrichtlinie festgelegte Qualitätsnorm von höchstens 50 Milligramm Nitrat je Liter überschritten.
Auch wegen eines aufgrund der Nitratbewertung nach Wasserrahmenrichtlinie bundesweit drohenden EU-Vertragsverletzungsverfahrens seien verstärkte Anstrengungen zur Verringerung des Eintrags und einer besseren Prävention dringend notwendig, sagte Kottwitz. "Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nummer 1. Nur wenn es gelingt, flächendeckend die Einträge aus der Landwirtschaft zu reduzieren, ist auch für die Zukunft der Grundstock für sauberes Trinkwasser gelegt!"
Die Staatssekretärin kündigte an, das schon erfolgreich verlaufene Kooperationsmodell der freiwilligen Vereinbarungen mit Landwirten zur Grundwasser schonenden Bewirtschaftung und Wasserschutzzusatzberatung fortzuführen.
Auf nationaler Ebene setzt sich Niedersachsen für die umfassende Novellierung der Düngeverordnung ein. Zeitgleich müssten aber auch die Kontrollmaßnahmen zur Einhaltung der Schutzgebietsverordnungen verstärkt und das bereits geltende landwirtschaftliche Fachrecht streng eingehalten werden.
Der vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erstellte Bericht bilanziert auf 49 Seiten den bisher erreichten Stand der Trinkwasserschutzkooperationen in den Wassergewinnungsgebieten des Landes.
Die Branchenverbände der Wasserversorgung - Wasserverbandstag und Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft - weisen auf teilweise besorgniserregende Entwicklungen in einigen Wassergewinnungsgebieten hin, die für eine Weiterentwicklung des Kooperationsmodells sprächen: „Der zweite Nährstoffbericht macht deutlich, dass wir zuviel Stickstoff im System haben. Dort wo die Rahmenbedingungen nicht stimmen, kommt auch das Kooperationsmodell an seine Grenzen. Aufgabe des Kooperationsmodells ist nicht, die gute fachliche Praxis der Landwirtschaft umzusetzen. Es gilt vielmehr darüber hinaus in den sensiblen Trinkwassergewinnungsgebieten zusätzliche Anreize für vorsorgenden Grundwasserschutz zu geben,“ so die Verbände zur Perspektive des Kooperationsmodells.
Mehr zu diesem Thema:
Kernaussagen: Trinkwasserkooperation in Niedersachsen - Grundlagen des Kooperationsmodells und Darstellung der Ergebnisse (PDF)Ergebnisse Kooperationsmodell Trinkwasserschutz (Internet des NLWKN)
Die Veröffentlichung ist gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro zuzüglich Versand über folgende Adresse zu beziehen: NLWKN - Veröffentlichungen, Göttinger Chaussee 76 A, 30453 oder im Web-Shop unter www.nlwkn.niedersachsen.de bzw. http://webshop.nlwkn.niedersachsen.de erhältlich.
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25.03.2015
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26.03.2015