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erstellt am:
19.07.2016
Pressemitteilung Nr. 155/2016
Der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel hat über die Einrichtung einer Gütemessstation für die Prüfung des Salzgehalts im niedersächsischen Abschnitt der Oberweser in Boffzen informiert. Es sei das erklärte Ziel der Landesregierung, der Salzeinleitung in die Weser klare Grenzen zu setzen. „Wir wollen, dass die Weser wieder in einen guten ökologischen Zustand gebracht wird. Dafür muss die Einleitung belastender Stoffe stark reduziert und mit klaren und verbindlichen Grenzwerten geregelt werden!“, sagte Wenzel am Dienstag (heute) in Hannover.
Der Minister informierte darüber, dass das Land Niedersachsen bereits Anfang Mai damit begonnen hat, die kontinuierlichen Referenzmessungen an der niedersächsischen Messstelle in Boffzen zu intensivieren. Konkret werden durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Tagesstichproben genommen und im Labor auf Salze, Nährstoffe und organische Kohlenstoffe untersucht. Die tägliche Probennahme vor Ort wird mittels mobiler Messung im Gewässer unterstützt. Mittelfristig wird die Beprobung in Boffzen voll automatisch durch eine derzeit noch im Bau befindliche feste Gütemessstation erfolgen. „Damit können wir die Einhaltung der Zielwerte rund um die Uhr kontrollieren“, sagt Wenzel. Geplant ist, die gemessenen Parameter der Öffentlichkeit über das Internet zugänglich zu machen.
Der Minister bezog sich auf den von der Flussgebietsgemeinschaft Weser vorgestellten „Bewirtschaftungsplanentwurf 2015 bis 2021 – Salz“, der auf der Weserministerkonferenz im am 18. März diesen Jahres beschlossen wurde. Darin sind für die nächsten Bewirtschaftungsperioden 2015-2021 und 2021-2027 die zu erreichenden Zielwerte für die Parameter Chlorid, Kalium und Magnesium für die hessische Messstelle in Gerstungen/Werra und zudem für die niedersächsische Messstelle in Boffzen/Oberweser vorgegeben. „Mit dem Beschluss des Bewirtschaftungsplans sind dem Verursacher der Salzbelastung klare und verbindliche Grenzwerte gesetzt, an der sich die künftige Produktion im Fördergebiet Werra auszurichten hat“, sagte Wenzel. Zudem ginge es um Beweissicherung für mögliche rechtliche Auseinandersetzungen.
Zur Erläuterung:
Aus den vor Ort gewonnenen Tagesstichproben werden 14-Tagesmischproben erstellt und im Labor untersucht auf Salze (Chlorid, Kalium, Magnesium, Calcium, Natrium, Sulfat), Nährstoffe (Gesamt-Stickstoff, Ammonium-Stickstoff, Nitrit-Stickstoff, Nitrat-Stickstoff, Phosphat-Phosphor gesamt, Ortho-Phosphat-Phosphor), gesamter gelöster organischer Kohlenstoff (DOC) und gesamter organischer Kohlenstoff (TOC).
Der Untersuchungsmodus und Probenahmezyklus entsprechen damit exakt dem Messprogramm bestehender Messstationen in der FGG Weser, so dass ein unmittelbarer Vergleich der Daten zu denen der übrigen Messstationen gegeben ist. Die Analysenergebnisse werden zudem der Geschäftsstelle der FGG Weser als 14 -Tagesmischwert zur Verfügung gestellt werden.
Die tägliche Probennahme vor Ort wird mittels mobiler Messung im Gewässer unterstützt. Die Sonden mit Datenübertragung liefern dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in Hildesheim (NLWKN) zudem tagesaktuelle kontinuierliche Messdaten für die Parameter Temperatur, Leitfähigkeit, Sauerstoff und pH-Wert online.
In der derzeit im Bau befindlichen Gütemessstation werden zukünftig die kontinuierlichen Werte für pH-Wert, Temperatur, Sauerstoff und Leitfähigkeit aufgenommen sowie ein automatischer Probenehmer (mit Sofortgefriereinrichtung) installiert, der Tagesmischproben entnimmt.
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erstellt am:
19.07.2016