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Umweltminister Birkner: „Wir lassen Schafhalter nicht allein“

Presseinformation Nr. 82/12

HANNOVER. Niedersachsens Umweltminister Stefan Birkner hat auf die Bitte niedersächsischer Schafhalter reagiert und lässt derzeit eine finanzielle Unterstützung für die Errichtung von Schutzzäunen zur Abwehr von Wölfen prüfen. „Ich bin grundsätzlich der Auffassung, dass Schäden, die durch natürliche Ereignisse ausgelöst werden, mit öffentlichen Geldern nicht ausgeglichen werden können“, sagte der Minister am Freitag in Hannover. „Und wenn ein Wolf Schäden an Nutztieren verursacht, handelt es sich um ein solches Ereignis. Aber anders etwa als bei Schäden durch Gänse oder Füchse, wo die Jäger den Betroffenen durch verstärkte Bejagung helfen können, wollen wir dies beim Wolf natürlich nicht. Wir sind froh, dass der Wolf gerade wieder heimisch geworden ist bei uns. Doch wollen wir die Nutztierhalter, vor allem die Schafhalter, nicht allein lassen.“

Im August hatte ein Wolf in Munster vier Heidschnucken getötet. Das Umweltministerium leistet jetzt schon Zahlungen auf freiwilliger Basis im Fall von nachgewiesenen Wolfsrissen. „Wir prüfen jetzt, welche Zuwendungen darüber hinaus für Zäune und andere Abwehrvorkehrungen zur Unterstützung von gewerblichen, aber auch von Hobbynutztierhaltern möglich sind. Dabei orientieren wir uns an den bewährten Verfahren in Sachsen und Brandenburg, wo es bereits sehr viel mehr Wölfe gibt“, erklärte Birkner. „Bis Ende Oktober werden wir entscheiden, wie die Förderung konkret aussehen wird.“

Hintergrund:

Dass der Wolf ist in Niedersachsen wieder heimisch ist, ist ein großer Erfolg für den Artenschutz. Die natürliche Rückkehr des vor mehr als 100 Jahren ausgerotteten scheuen Wildtieres wird – auf der Basis des Niedersächsischen Wolfskonzeptes und eines Kooperationsvertrages zwischen dem Land Niedersachsen und der Landesjägerschaft Niedersachsen – von den Wolfsberatern und der Landesjägerschaft begleitet.

Wegen des hohen Wald- und Wildtierreichtums findet der Wolf hierzulande ideale Lebensbedingungen: zum Beispiel in der Lüneburger Heide, im Wendland, im Harz und im Weserbergland. Einzelne Tiere sind in Niedersachsen seit 2006 gesichtet worden. In diesem Frühjahr wurden erstmals wieder Wolfswelpen in freier Wildbahn geboren: Niedersachsens erste Wolfsfamilie lebt in der Lüneburger Heide.

Artikel-Informationen

erstellt am:
28.09.2012

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